Maria Stromberger

Der „Engel von Auschwitz“ bekommt Gedenkstätte

Kärnten
16.10.2024 18:45

Ihr enormer Mut rettete vielen das Leben in dem grauenhaften Konzentrationslager: Nach Jahrzehnten erhält die gebürtige Metnitztalerin auch in ihrer Heimat ein Denkmal.

„Ich will sehen, wie es wirklich ist, vielleicht kann ich etwas Gutes tun.“ Maria Stromberger ließ sich als Oberschwester ins KZ Auschwitz versetzen, sah, wie schrecklich es war, und tat Gutes: Sie wurde zur Lebensretterin vieler Häftlinge und erhielt nach dem Krieg den israelischen Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“. In Bregenz wurde ihr zu Ehren ein Weg benannt, in Graz gibt es eine Maria-Stromberger-Gasse. In den Klöstern Mehrerau in Bregenz und Wernberg erinnern Gedenktafeln an sie. Am Landestheater Vorarlberg wurde heuer im Frühling das Stück „Stromberger oder Bilder von allem“ uraufgeführt. Nur im Metnitztal, wo Maria geboren worden war, erinnert nichts an sie. Bisher. Denn am Freitag wird auf der Flattnitz eine Gedenkstätte gesegnet: Künstler Wolfgang Stracke hat eine Stele mit dem stilisierten Kopf Maria Strombergers geschaffen – samt Herz und Flügel. „Engel von Auschwitz“ und ihre Lebensdaten sind dort zu lesen.

Eröffnung Gedenkstätte

Die Gedenkstätte am Rastplatz an der Flattnitzer Landesstraße bei Kilometer 16.1 wird am Freitag, 18. 10. (14 Uhr), von Bischof Josef Marketz gesegnet.

Geboren wurde Maria Stromberger 1898 in Metnitz beim Ledererwirt. Sie absolvierte einen Kindergärtnerinnenkurs und eine landwirtschaftliche Ausbildung, arbeitete als Köchin. Erst mit über 30 Jahren konnte sie in Bregenz im Sanatorium Mehrerau die Ausbildung zur Krankenschwester beginnen.

Schwester Marias Ausweis des Konzentrationslagers. (Bild: Harald Walser)
Schwester Marias Ausweis des Konzentrationslagers.

In Auschwitz zweigte sie für Häftlinge Speisen und Medikamente ab, schmuggelte Briefe aus dem Lager und ins KZ. Nach Kriegsende wurde ihr vorgeworfen, getötet zu haben. Im Internierungslager schrieb sie: „Meinen Reichtum an Liebe habe ich in Auschwitz verströmt.“ Ehemalige Häftlinge setzten sich für ihren Engel ein.

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