Wie schlimm ist die Verletzung von David Alaba wirklich – und wann steigt der ÖFB-Star wieder in das Mannschaftstraining von Real Madrid ein? Physiotherapeut Patrick Kasztner erklärt, welche „Tricks“ beim Knorpelschaden des Fußball-Stars zum Einsatz kamen und kommen.
„Die linearen Läufe und Koordinationsübungen, die David Alaba derzeit bei Real Madrid macht, finden nach einem „normalen“ Kreuzbandriss nach 20 Wochen statt. Das wäre bei Österreichs Fußballstar Ende Mai gewesen. Aber der am 17. Dezember gegen Villarreal ebenfalls passierte Knorpelschaden hat alles verkompliziert.
„Sehr komplexe Technik“
Physiotherapeut Patrick Kasztner, der in Wien und Mödling mit zahlreichen Profi-Fußballern arbeitet, erklärt: „Der Knorpel hat keine Blutgefäße, wird nicht direkt mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Daher muss man die Heilung mit sehr komplexen Operationstechniken unterstützen.“ So wurde Alaba nach dem Eingriff bei Christian Fink in Hochrum im Jänner auch noch einmal operiert.
Kasztner sagt: „Wie ich gehört habe, wurde dabei eine Mikrofrakturierung durchgeführt.“ Dabei werden die Ränder des defekten Knorpels geglättet und in den darunter befindlichen Knochen kleine Löcher gebohrt. Es kommt zu einer Blutung. Knochenmark, das reich an Stammzellen und Wachstumsfaktoren ist, tritt aus. Das Blut gerinnt, füllt den Defekt aus. Die Stammzellen entwickeln sich zu Knorpelzellen. Diese bilden am Ort des Knorpeldefekts einen faserigen Ersatzknorpel.
„Der soll bei Alaba sehr schön nachgewachsen sein. Allerdings ist ein Faserknorpel immer etwas weniger widerstandsfähig als der ursprüngliche Knorpel. Aber für die nächste Zeit wird das sehr gut funktionieren“, so Kasztner.
Wie geht es weiter mit Alaba?
Normal wird in dieser Reha-Phase auch mit Gelenkmanipulation gearbeitet. Das sind mit hoher Geschwindigkeit unter Berücksichtigung der verletzten Strukturen durchgeführte Mobilisationen des Gelenks, die den Schmerz kurzfristig lindern. Wie geht es weiter mit Alaba? Kasztner skizziert: „Tempoläufe, Sprints, Bewegungen mit Richtungswechseln, viele Sprünge und Krafttraining. Das erfolgt alles unter einem engmaschigen Monitoring. Ich halte es für realistisch, dass Alaba Ende Dezember bei Real Madrid langsam wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. Alles wird er aber sofort nicht mitmachen können.“
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