Präsident Klaus Mitterdorfer will am Freitag im ÖFB die Strukturreform auf Schiene bringen: „Da spricht nichts dagegen!“ Er plauderte mit der „Krone“ über Pläne, Gerüchte und Konflikte.
„Krone“: Freitag startet im ÖFB um 14 Uhr eine richtungsweisende Präsidiumssitzung – mit welchem Gefühl gehen Sie in dieses Treffen?
Klaus: Mitterdorfer: Mein Zugang zu Aufgaben ist immer positiv. Vor allem, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Wie in diesem Fall für den ÖFB, seine Mitarbeiter(innen) und in weiterer Folge für den österreichischen Fußball gute, zukunftsorientierte Lösungen zu beschließen. Ich stelle mich dieser Herausforderung und möglichem Gegenwind. Zu Tode fürchten, ist da fehl am Platz.
Kernthema ist die Strukturreform: Der ÖFB soll schlanker, zukunftsfitter, moderner werden. Bei der letzten Sitzung Ende August bekannte sich das 13-köpfige Präsidium bereits grundsätzlich dazu.
Richtig! Das Ziel für Freitag lautet nun, dass man die Eckpunkte beschließt: Mehr Kompetenzen für die neu aufgestellte Geschäftsführung, mit einem CEO an der Spitze und weiteren zwei Geschäftsführern – einer für den Bereich Wirtschaft, der andere für den Bereich Sport. Dazu ein Präsidium, das sich in Richtung eines Aufsichtsrats entwickelt.
Soll die geplante, dreiköpfige Geschäftsführung aus neuen Personen bestehen?
Das zu beantworten, käme zu früh. Ich möchte mit dem Präsidium erst die Strukturfrage klären und dann gemeinsam die personellen Herausforderungen lösen.
Angenommen, das 13-köpfige Präsidium beschließt am Freitag die Strukturreform, wofür eine 2/3-Mehrheit notwendig ist. Welche wären dann die nächsten Schritte?
Mein Ziel wäre es, die neue Geschäftsführung möglichst zeitnah an Bord zu haben, so dass das künftige Team innerhalb der nächsten Wochen bereits aufgestellt ist. Da es hier, etwa aufgrund von Kündigungsfristen, vereinzelt zu Verzögerungen kommen könnte, ich dennoch zügig vorankommen möchte, führe ich, vorbehaltlich der Sitzung am Freitag, bereits erste Gespräche mit möglichen Kandidaten.
Ihre Vorschläge muss das Präsidium ebenfalls absegnen, dafür genügt eine einfache Mehrheit. Namen wie Bundesliga-Boss Christian Ebenbauer, Ex-Austria-Vorstand Markus Kraetschmer oder Georg Pangl als Teil der künftigen Geschäftsführung machen die Runde.
Ich spreche mit mehreren Männern und Frauen. Ebenbauer habe ich über viele Jahre in seiner Aufgabenstellung erlebt. Ich schätze ihn nicht nur für seine berufliche Kompetenz, sondern auch als Mensch. Daher gehört er auch zum Kreis jener Personen, mit denen ich rede, was Positionen betrifft. Mit Kraetschmer führte ich bislang kein Gespräch.
Es war jetzt herauszuhören, dass Sie im Zuge der geplanten Neubesetzung auch an Frauen denken.
Das stimmt. Ich werde die Gespräche in alle Richtungen führen, es hängt am Ende auch davon ab, inwieweit meine Vorschläge vom Präsidium mitgetragen werden.
Der Konflikt zwischen den Geschäftsführern Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold lähmt seit Monaten den ÖFB – soll auch da am Freitag eine Lösung erzielt werden?
Ja, das ist mein klares Ziel – wie man es dann auch immer ausgestaltet. Da möchte ich der Sitzung nicht vorgreifen. Ich werde mit einem konkreten Vorschlag an das Präsidium herantreten, über welchen dann ebenfalls abgestimmt werden soll.
Was, wenn nun am Freitag doch kein Beschluss zur Strukturreform gelingt?
Dann wären wir alle gemeinsam am Versuch, den ÖFB einer Reform zu unterziehen, gescheitert. Ich wäre niemandem böse, bin jedoch nach wie vor guter Dinge, dass die Abstimmung positiv ausfällt. Denn ich meine, dass nichts gegen diese Reform und folglich einen moderneren ÖFB spricht.
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