Drogenkranke Jugendliche werden immer mehr. Das ist auch in Tirol der Fall. Bei Hilfsorganisationen gab es zuletzt immer wieder Probleme. Die Grünen fordern daher eine Sozialstrategie im Land. Die Jugendeinrichtung „Chill-Out“ kann indes entschärfen.
Mischkonsum von Drogen und Überdosierungen – immer mehr Jugendliche in Tirol gefährden ihr eigenes Leben durch Rauschgift. Das zeigen nicht nur etliche „Tiroler Krone“-Berichte auf, auch Elisabeth Harasser, ehemalige Kinder- und Jugendanwältin von Tirol, hielt diesen Fakt heuer fest. Für sie ist klar, dass zwischen Substanzkonsum und Traumatisierungen, Gewalterlebnissen und anderen Kindeswohlgefährdungen ein Zusammenhang besteht. In der Klinik werden drei- bis fünfmal pro Woche Kinder und Jugendliche nach schwerstem Drogenkonsum eingeliefert. Die Tendenz ist steigend.
Die soziale Ungleichheit in Tirol wächst weiter. Und die Schwächsten unserer Gesellschaft – Kinder und Jugendliche – sind die Hauptleidtragenden.
LA Zeliha Arslan (Grüne)
Bild: Birbaumer Christof
Verein für Jugendliche in Notlagen kann beruhigen
Doch wie schaut es in Tirol aus, wohin können sich Jugendliche wenden, wenn das eigene Zuhause unerträglich wird? Immer wieder scheint es in Tirol bei der Versorgung zu Problemen zu kommen: So musste 2021 der Vertrag des Landes mit der Jugendeinrichtung „Das Netz“ nach wirtschaftlichen Ungereimtheiten geschlossen werden, dort wurden in der Hochphase bis zu 42 Jugendliche betreut. Das SOS Kinderdorf musste einspringen. 2024 steht nun das „Jugendland“ in der Bredouille.
Die Kinder- und Jugendhilfe steht ganz oben auf meiner politischen Agenda.
LR Eva Pawlata (SPÖ)
Bild: Land Tirol
Eine Nachfrage beim Verein „Chill-Out“ für Jugendliche in Notlagen kann die Lage allerdings entschärfen: Dort befinden sich aktuell fünf Jugendliche auf der Warteliste, die aber bereits ambulant betreut werden. Tatsächlich brauchen viele Kinder und Jugendliche Unterstützung – die Angebote werden aber gut angenommen und man befinde sich in gutem Austausch mit der Politik. Die Grünen fordern dennoch eine Sozialstrategie. In einem ersten Schritt fordert die Partei eine Erhebung über die Versorgungssicherheit. Die zuständige SPÖ-LR Eva Pawlata sieht in Tirol ein gutes Hilfsangebot. „Die Kinder- und Jugendhilfe steht ganz oben auf meiner politischen Agenda. Ich habe mir ein Bild in vielen Einrichtungen machen können und kann sagen, dass dort sehr gute und unverzichtbare Arbeit geleistet wird. Die Stärkung dieser Strukturen wird im Budget 2025 ein Schwerpunkt sein.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.