„Unausweichlich“

Ückert nach Kritik als UMIT-Rektorin abberufen

Tirol
17.10.2024 09:51

Laut dem Land Tirol und der Universität Innsbruck war die Entscheidung „unausweichlich“. Vizerektor und ehemaliger Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg verliert seinen Posten ebenfalls. Rudolf Steckel soll interimistisch übernehmen.

An der Spitze der privaten Tiroler Landesuniversität für Gesundheit UMIT in Hall gibt es einen Wechsel: Rektorin Sandra Ückert und ihr Vize, Ex-ÖVP-Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, müssen nach Kritik des Aufsichtsrats gehen. Entsprechende Medienberichte wurden mittels Aussendung der UMIT bestätigt. Rudolf Steckel, Betriebswirtschaftsprofessor an der Uni Innsbruck, soll interimistisch folgen.

„Beidseitiges Einvernehmen“
Die Entscheidung sei nach „sorgfältiger Prüfung“ gefallen, hieß es seitens des Landes Tirol und der Universität Innsbruck, in deren Besitz die Privatuni mit 1.360 Studierenden ist. Die Zusammenarbeit sei zudem „in beiderseitigem Einvernehmen beendet“ worden, teilte die UMIT mit.

Die Gesellschafter folgten einer Empfehlung des Aufsichtsrats, der zwei externe Rechtsgutachten eingeholt hatte. „Die Tatsache, dass nach Feststellung des Aufsichtsrates die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit seitens der Geschäftsführung nicht ausreichend beachtet wurden, macht diese Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt unausweichlich“, hieß es laut Medienberichten. Die Wirtschaftlichkeit insbesondere in Zusammenhang mit der Personalpolitik soll dabei zentral gewesen sein.

Immer wieder in den Schlagzeilen
Die Gesundheitsuni war aufgrund ihrer niedrigen Studierendenzahlen immer wieder in die Schlagzeilen geraten und (oppositions-)politischer Kritik ausgesetzt. Die zuständige Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) und Uni Innsbruck-Rektorin Veronika Sexl räumten ein, „dass die UMIT Tirol in den vergangenen Jahren immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit gestanden und nie wirklich zur Ruhe gekommen ist.“ Um nun für „Stabilität und einen reibungslosen Betrieb“ zu sorgen, übernimmt Steckl vorerst das Ruder im Rektorat. Gleichzeitig werden die Funktionen im Rektorat sowie die Geschäftsführung neu ausgeschrieben.

Auch Tilg betroffen
Ebenfalls vakant wird das Vizerektorat, nachdem das Mandat von Tilg an jenes von Sexl geknüpft war. Der ehemalige Gesundheitspolitiker – der von 2004 bis 2008 als UMIT-Rektor fungiert hatte – war im Jahr 2022 als Vizerektor berufen worden, nachdem er sich im Jahr zuvor aus der schwarz-grünen Landesregierung unter Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zurückgezogen hatte. Er war seit Beginn der Corona-Pandemie in Dauerkritik geraten. Überregional besonders bekannt wurde der studierte Elektrotechniker durch einen Auftritt in der „ZiB2“ im Frühjahr 2020, in dem er mehrmals wiederholte, dass die Behörden in Sachen Ischgl „alles richtig gemacht“ hätten. Sexl wiederum wurde im Jahr 2020 zur Rektorin bestellt. Ihr Vertrag wäre eigentlich noch bis 2028 gelaufen.

Aktuell werden an der UMIT Tirol, die sich auf die Berufs- und Forschungsfelder im Gesundheitswesen und der Technik spezialisiert hat, 22 Studiengänge angeboten. Die Privatuniversität in Hall inTirol(Bezirk Innsbruck-Land) befindet sich zu 90 Prozent im Besitz des Landes und zu zehn Prozent im Besitz der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

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