Red Bull, Klopp & Co.

Ende der Fußball-Romantik in der Stadt der Liebe?

Jürgen Klopp sucht in Paris wohl nicht die große Fußball-Romantik.

(Bild: AFP/Ed JONES, GEPA)

Mit Paris FC steht der zweite größere Verein der französischen Hauptstadt vor einer Investorenübernahme. Darin verstrickt: das Red-Bull-Imperium inklusive seines neuen „Head of Global Soccer“, Jürgen Klopp. Die Fans sehen den bevorstehenden Deal gespalten. Während einige sich auf spannende Hauptstadt-Derbys freuen, sehen andere darin den finalen Abgesang der Pariser Fußball-Romantik.

In der Absicht, Spitzenfußball nach Paris zurückzubringen, wurde 1969 der Paris Football Club gegründet. Es folgten durchaus turbulente Jahre auf und abseits des Rasen – das große Gründungsversprechen wurde allerdings noch nicht erfüllt. Vielmehr grätschte hier, angetrieben von Milliarden-Investitionen aus Katar, Stadtrivale Paris Saint-Germain dazwischen.

Während PSG mit spektakulären Transfers und sportlichen Erfolgen seinen Platz in der Spitze des Weltfußalls erklommen hat, dümpelt Paris FC in der zweiten Liga vor sich hin. Allerdings auch mit deutlich mehr Sympathien. Denn bisher stand man noch, als Gegenbild zu PSG, für einen Hauch von Fußball-Romantik in der Stadt der Liebe.

Ausgerechnet Klopp ... 
Diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Wie die Sporttageszeitung „L‘Equipe“ berichtete, steht nämlich Red Bull gemeinsam mit dem Luxusgüter-Riesen LVMH unmittelbar vor der Übernahme der Mehrheitsanteile des Vereins. Das Projekt wäre eines, das auch maßgeblich in den Bereich des neuen „Head of Global Soccer“ bei Red Bull fallen würde. Und der heißt bekanntlich Jürgen Klopp. 

Für Fußball-Romantiker ein weiterer schwerer Schlag. Stand Klopp jahrzehntelang als Gegenbild zum von Konzernen und Verbänden immer weiter kommerzialisierten Fußball. Dass nun ausgerechnet der Deutsche mithilft, in der Stadt der Liebe der Fußball-Romantik den Garaus zumachen, ist da natürlich schwer zu verdauen.