Beschluss für 2025

„Community Nurses“ gerettet, Gemeinden zahlen mit

Steiermark
17.10.2024 11:17

Bis zuletzt war offen, ob das Pflegeprojekt „Community Nurses“ in der Steiermark weitergeführt wird. Am Donnerstag gab es aber nun grünes Licht von der Landesregierung, zumindest bis 2025. Zwei Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt. Auch die Gemeinden müssen mitzahlen.

In der Vorwoche haben sich mehr als 15 steirische Bürgermeister mit einem Brief an die Landesregierung gewandt und einen dramatischen Appell abgesetzt. Sie sorgen sich um die Zukunft des Projekts „Community Nursing“. Hinter dem sperrigen Begriff steht Pflegepersonal, das in den Kommunen Familien besucht und berät und dabei vor allem präventiv wirkt. 20 Projekte gibt es derzeit steiermarkweit.

Doch nach drei Jahren läuft Ende Dezember das von der EU finanzierte Pilotprojekt aus. „Es liegen bisher keine konkreten Informationen darüber vor, ob und in welcher Form es fortgeführt wird“, beklagten die Ortschefs in ihrem Schreiben. Diese Ungewissheit sei für die Gemeinden und die Mitarbeiter untragbar: „Ein Verlust dieser wertvollen Fachkräfte wäre katastrophal und muss unbedingt verhindert werden.“

Projekt wird um zwölf Monate verlängert
Man schlug vor, das Projekt um mindestens zwölf Monate zu verlängern. Und man bittet „eindringlich“ darum, eine Entscheidung bis Ende Oktober mitzuteilen. Die Entscheidung fiel früher, nämlich in der Regierungssitzung am Donnerstag: Eine Förderung über rund zwei Millionen Euro für das Jahr 2025 wurde beschlossen.

Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (li.) und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz. (Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz)
Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (li.) und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz.

Damit werden 32 Vollzeitstellen zu 60 Prozent gefördert. Die restlichen 40 Prozent müssen die Gemeinden schultern. Die Koordination erfolgt durch die Landes-Gesundheitsabteilung (A8). „Im Laufe des Jahres 2025 soll gemeinsam mit Städte- und Gemeindebund eine nachhaltige, bedarfsorientierte Fortführung des Projekts Community Nurses erarbeitet werden“, heißt es in einer Aussendung des Landes.

Gemeinden sollen „Nurses“ anstellen
ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz werden nächste Woche alle steirischen Community Nurses zu einem Gespräch in das Landhaus einladen, um ihnen die Details persönlich vorzustellen. Die Projektwerber (Städte, Gemeinden, Gemeindezusammenschlüsse) können die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräfte direkt anstellen – das ist die bevorzugte Variante. Möglich ist aber auch die Anstellung über einen Trägerverein.

„In den letzten Wochen haben Unsicherheiten, Ängste und Unwissenheit bei verschiedenen Beteiligten dazu geführt, dass die große Vision dieser Weiterentwicklung in den Hintergrund gerückt ist. Dennoch danken wir allen Beteiligten für die Bemühungen, eine Lösung zu finden, die es ermöglicht, die Leistungen auch im kommenden Jahr weiterhin anzubieten. Wir hoffen, dass viele Gemeinden die Chance ergreifen, die steirische Gesundheitslandschaft präventiv und nachhaltig mitzugestalten“, heißt es von Daniel Peter Gressl und Eva Unger, Vertreter der Community Nurses in der Steiermark.

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