Eltern erschossen

Familie kämpft für Freilassung der Menendez-Brüder

Ausland
17.10.2024 12:46

Durch eine Netflix-Serie hat der Fall der Menendez-Brüder, die ihre Eltern im Jahr 1989 brutal ermordet hatten, neue Aufmerksamkeit bekommen. Deren Familie hofft nun, dass sie trotz lebenslanger Freiheitstrafen die Chande auf Entlassung bekommen. 

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Los Angeles setzten sich mehrere Generationen von Familienmitgliedern von Erik und Lyle Menendez für eine Freilassung der Brüder ein. Sie seien selbst Opfer, da sie von ihrem Vater „brutalisiert“ und sexuell missbraucht worden seien, wurde argumentiert.

Die Menendez-Brüder vor Gericht (Bild: kameraone)
Die Menendez-Brüder vor Gericht

Die Geschworenen, die die Brüder 1996 zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt hatte, seien Teil einer Gesellschaft gewesen, die damals nicht bereit gewesen sei, zu akzeptieren, dass auch Männer vergewaltigt werden könnten.

Tante der Täter spricht von „verzweifelter Reaktion“
Die 92-jährige Schwester des Opfers Kitty Menendez betonte, dass die Familie damals nichts über das Ausmaß des Missbrauchs gewusst habe. „Es wurde klar, dass ihre Handlungen – obwohl tragisch – die verzweifelte Reaktion zweier Jungen waren, die versuchten, die unsägliche Grausamkeit ihres Vaters zu überleben“, erklärte Joan Andersen VanderMolen.

So sehen die Menendez-Brüder heute aus. (Bild: California Department of Corrections and Rehabilitation)
So sehen die Menendez-Brüder heute aus.

Wäre Urteil heute ganz anders ausgegangen?
„Wenn Lyles und Eriks Fall heute verhandelt würde, angesichts des Wissens, das wir heute über Missbrauch und PTBS haben, dann besteht für mich kein Zweifel daran, dass ihr Urteil ganz anders ausgefallen wäre“, sagte Anamaria Baralt, eine Nichte von Jose Menendez. Die Staatsanwälte hatten damals behauptet, dass es keine Beweise für sexuellen Missbrauchs gebe und allein die Gier auf das millionenschwere Vermögen der Eltern das Tatmotiv sei.

Staatsanwalt prüft Neuverurteilung
Es gibt auch neue Beweise, die diese Theorie stützen. Ein ehemaliges Mitglied der Boygroup Menudo aus Puerto Rico erklärte, 1984 im Alter von 14 Jahren von José Menendez vergewaltigt worden zu sein. Der derzeitige Bezirksstaatsanwalt George Gascon dürfte ebenfalls anzweifeln, ob das damalige Urteil gerecht war. Die Behörde werde prüfen, ob eine Neuverurteilung gerechtfertigt sei. Eine Anhörung war für den 26. November anberaumt.

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