Die Wiener Pflichtschullehrergewerkschafter demonstrierten am Donnerstag vor dem Bildungsministerium und Ballhausplatz. „Wir schaffen das nicht mehr!“, beklagte die Fraktion christlicher Gewerkschafter (FCG) im Demoaufruf Überlastung, Personalmangel, Bürokratie und steigende Anforderungen.
Die Schulen seien am Kipppunkt, der Betrieb sei an vielen Standorten nur noch eingeschränkt möglich, warnte Wiens oberster Lehrervertreter Thomas Krebs (FCG) im Vorfeld der Kundgebung. Die Schulen seien konstant unterbesetzt und Lehrer deshalb permanent an der Belastungsgrenze. Dazu komme ein Mangel beim Unterstützungspersonal.
Probleme im Unterricht
Gleichzeitig berichtete zuletzt in einer Umfrage die Hälfte der Wiener Pflichtschullehrer, dass mindestens die Hälfte ihrer Klasse zu wenig Deutsch spricht, um dem Unterricht folgen zu können.
Sozialarbeiter an jeder Schule
Die Forderungen: Eine nachhaltige Entlastung, gerechte Arbeitsbedingungen und einen Schulsozialarbeiter und -psychologen an jedem Standort, damit das Lehrpersonal seine Arbeit weiter auf hohem Niveau erledigen könne.
Lehrer am Limit
Man habe seit dem Frühjahr immer wieder gewarnt, dass die Lehrer am Limit seien, so Krebs. Die Standkundgebung vor der Bildungsdirektion, die bewusst außerhalb der Unterrichtszeit angesetzt wurde, sei als „lautes Zeichen der Solidarität“ gedacht.
Unterstützt wird die Demo auch von den unabhängigen Lehrergewerkschaftern der ÖLI-UG an Wiens Pflichtschulen. Sie haben zusätzlich zur Kundgebung in der Wipplingerstraße noch zwei weitere vor dem Bildungsministerium und – als Zeichen gegen die von der FPÖ geforderte „Meldestelle“ gegen „politisierende Lehrer“ – am Ballhausplatz angemeldet.
Sonderpädagogen demonstrieren Ende Oktober
Weil auch im Bereich der Sonderpädagogik die Arbeitssituation und Belastung bereits zu hoch sei, halten die Sonderpädagogen am 21. Oktober eine Dienststellenversammlung ab.
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