Anfrage verpufft

„Schweigen ist nie gut“: Bei Privat-Uni kracht’s

Tirol
18.10.2024 08:00

Das Führungsduo mit Ex-Landesrat Bernhard Tilg wurde abberufen, ein ausgewiesener Fachmann übernimmt: Die ÖVP begrüßt ein „geordnetes Vorgehen“, die Tiroler Neos sehen sich nach einer Anfrage an VP-LR Hagele bestätigt: „Schweigen ist nie gut!“

Rumort hat es bei der Tiroler Privatuniversität schon länger, nun kam es – wie berichtet – zum Knall: Die Gesellschafter (Land Tirol und Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) und Geschäftsführerin und Rektorin Sandra Ückert haben die Zusammenarbeit in beiderseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung beendet. Dies teilte die Umit am Donnerstag offiziell mit: „In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat unterstützen alle Beteiligten diesen Schritt, um insbesondere die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit sicherzustellen.“

Auf Knopfdruck keine Zahlen
Im Klartext: Offenbar hat die Uni mit dem Landesgeld kein Auslangen gefunden, obwohl das Land im Geschäftsjahr 2022/23 Finanzmittel in Höhe von 8,2 Mio. € zur Verfügung gestellt hat, wie aus der Beantwortung einer Anfrage der Neos an Gesundheits-LR Cornelia Hagele im Mai dieses Jahres hervorgeht.

Zwischen Einnahmen und Ausgaben klafft bei der Umit Hall eine Lücke.  (Bild: Birbaumer Christof/Christof Birbaumer / Kronenzeitung)
Zwischen Einnahmen und Ausgaben klafft bei der Umit Hall eine Lücke. 

Ansonsten zeigte sich Hagele aber sehr schweigsam. Denn die Neos wollten wissen, wie viele Studierende in Hall und Landeck eigentlich inskribiert sind und wie viele Studiengänge angeboten werden. „Etwas, das jede Geschäftsführung doch normalerweise in kürzester Zeit parat haben muss. Immerhin sind die Studierenden ihre Einnahmequelle“, zeigte sich Neos-Bildungssprecherin LA Birgit Obermüller irritiert und zog einen Vergleich zu einem anderen ausgegliederten Landesunternehmen:

„Selbst bei den Tiroler Sozialen Diensten TSD erhalten wir auf Anfragen einen Überblick über die aktuellen Zahlen der Asylwerber und Unterkünfte.“ LR Hagele argumentierte, die Zahlen würden das operative Geschäft betreffen, in das sie keinen Einblick geben könne. „Schweigen ist nie ein gutes Zeichen für den Steuerzahler“, so die Neos.

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Politisches Kleingeld auf dem Rücken der UMIT und all ihren Beteiligten ist fehl am Platz. Die Politik sollte den Blick nun nach vorne richten.

Dominik Mainusch, Landtags-Vizepräsident und VP-Hochschulsprecher

Opposition zweifelt an der Existenzberechtigung
Mit der Abberufung von Ückert, deren Führungsstil von Teilen der Belegschaft 2023 massiv kritisiert worden war, ist auch Ex-LR Bernhard Tilg seinen Job als Vizerektor los. Die Posten werden neu ausgeschrieben, in der Zwischenzeit übernimmt mit Professor Rudolf Steckel ein ausgewiesener Experte die Geschäfte.

Während VP-Hochschulsprecher Dominik Mainusch von „geordnetem Vorgehen“ spricht und dieses begrüßt, müsse laut den Oppositionsparteien Neos und Liste Fritz die Existenzberechtigung der Umit ehrlich geprüft werden.

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