EU-Gipfel

Mitgliedsstaaten fordern schnellere Abschiebungen

Außenpolitik
17.10.2024 23:20

Die 27 EU-Staaten fordern „entschlossene Maßnahmen auf allen Ebenen zur Erleichterung und Beschleunigung der Rückführungen“. Die EU-Kommission wird aufgefordert, „dringendst einen neuen Gesetzesentwurf vorzulegen“. Dies geht aus einem gemeinsamen Beschluss des EU-Gipfels am Donnerstag hervor.

Es gebe eine „klare Aufgabenstellung, dass wir gerade bei den Rückführungen deutlich besser werden müssen“, betonte Bundeskanzler Karl Nehammer. Die Kommissionspräsidentin und alle betroffenen Staaten seien „hoch motiviert“, dass hier etwas geschehen müsse. Österreich und eine Gruppe von 18 Alliierten über die Parteigrenzen hinweg seien sich einig, dass die „Frage der Migrationspolitik ins Zentrum der europäischen Politik gehört“, mit Themen wie Abschiebungen, Außengrenzschutz, Asylverfahren in sicheren Drittstaaten.

Ein Frontex-Beamter an der albanisch-griechischen Grenze (Bild: AFP)
Ein Frontex-Beamter an der albanisch-griechischen Grenze

Im Vorfeld des Gipfels wollten mehrere Staaten – vor allem Polen – den Absatz zur Migration ganz aus dem Dokument streichen, und nur eine „substanzielle Diskussion“ führen. Nehammer sprach von einer „hohen Solidarität mit (Polens Premier, Anm.) Donald Tusk, von Seiten der Kommission und von Seiten der Mitgliedsstaaten“. Polen will mit einem neuen Gesetz das Recht auf Asyl für irreguläre Migranten an der Grenze zu Belarus vorübergehend aussetzen. „Das sind hybride Attacken von staatlichen Akteuren“, hieß es. Die EU-Kommission arbeite mit Polen an EU-konformen Lösungen, so Kommissionschefin Ursula von der Leyen in der Abschluss-Pressekonferenz.

„Solidarität mit Mitgliedsstaaten, die damit konfrontiert sind“
„Russland, Belarus oder irgendeinem anderen Land darf nicht erlaubt werden, unsere Werte, einschließlich des Rechts auf Asyl, zu missbrauchen und unsere Demokratien zu untergraben“, ist in der Gipfelerklärung zu lesen. Der Europäische Rat drückt darin seine „Solidarität mit den Mitgliedsstaaten aus, die mit diesen Herausforderungen konfrontiert sind“. Der Rat betonte seine „Entschlossenheit, die EU-Außengrenzen mit allen Mitteln und unter Respektierung des europäischen und internationalen Rechts zu schützen“.

Neben der Ankündigung des neuen Vorschlags für eine Rückführungs-Richtlinie erklärte von der Leyen in der Pressekonferenz, das Konzept der sicheren Drittstaaten überprüfen zu lassen. Die Partnerschaften mit Drittstaaten würden funktionieren: Die Zahl illegal Einreisender über die Mittelmeerroute sei um 64 Prozent zurückgegangen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt