Im April endete die Bewerbungsfrist, trotzdem dauerte es ein halbes Jahr, bis man sich im Justizministerium auf die neue Leitung für die Staatsanwaltschaft Klagenfurt einigen konnte. Das Ergebnis ist für Kärnten bahnbrechend – mit der erfahrenen Juristin Tina Frimmel-Hesse übernimmt die erste Frau die Spitzenposition in der Justiz!
„Wir können bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft Klagenfurt mit 1. November unter neuer Leitung ist“, so Mathias Klein, Sprecher von Justizministerin Alma Zadic. „Mag. Frimmel-Hesse wurde am 15. Oktober mit Entschließung des Bundespräsidenten ernannt.“
Die 50-jährige Tina Frimmel-Hesse hat die Behörde bereits als stellvertretende Leiterin jahrelang geführt – und seit der Pensionierung ihres Vorgängers sowieso seine Agenden übernommen. Ihre Bestellung scheint damit die logische Folge zu sein; fix war jedoch lange nix.
„Ich bin die erste Frau in der Funktion in Kärnten“, freut sich Frimmel-Hesse, die viele Jahre auch als Sprecherin der Staatsanwaltschaft fungierte. Die zweifache Mutter, verheiratet mit einem Rechtsanwalt, ist seit 24 Jahren Staatsanwältin: „Mit Leib und Seele“, sagt sie im „Krone“-Gespräch.
Ihre größten Herausforderungen für die Leitung sieht sie in den neuen Anforderungen in der Strafverfolgung, wo sich die Schwerpunkte immer mehr zu schwerer Gewalt und auch in den Bereich Cybercrime verlagern, aber vor allem in der Mitarbeiterführung.
„Das Wichtigste ist es, sich zu 100 Prozent hinter – nein, besser vor jeden Mitarbeiter zu stellen, denn die Behörde muss eine Einheit darstellen.“ Auch die Zusammenarbeit mit den wichtigen Kooperationspartnern in Kärnten – vor allem Gericht, Polizei und Einsatzkräfte – soll weiterhin forciert werden. „Denn es geht nur gemeinsam“, ist Tina Frimmel-Hesse überzeugt.
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