Neues Feuerwehrhaus

Bürgermeister soll mit Privatvermögen haften

Burgenland
19.10.2024 06:00

Eine Volksbefragung mit klarem Pro-Ergebnis, eine positiv verlaufene Bürgerversammlung und ein handfester Grundsatzbeschluss im Gemeinderat – alles spricht für ein neues Feuerwehrhaus in Sieggraben. Dennoch rückt das zukunftsweisende Projekt in weite Ferne.

Trotz Schimmel, Rattenplage und fehlenden Sanitäranlagen, womit die Einsatzkräfte aktuell auf dem alten Standort zu kämpfen haben, sträubt sich die Orts-ÖVP rund um Vizebürgermeister Anton Taschner, dem Bau eines modernen Rüsthauses zuzustimmen. Die Debatte um das von der Mehrheit der Bevölkerung gewünschte Vorhaben treibt mitunter skurrile Blüten.

Maximalbetrag bei 1,5 Mio. Euro
In der vergangenen Gemeinderatssitzung stellte ÖVP-Taschner einen Abänderungsantrag zum Tagesordnungspunkt „Neubau des Feuerwehrhauses“. Obwohl alle zu Rate gezogenen Experten mit Kosten von ungefähr 2,2 Millionen Euro rechnen, darf das geplante Einsatzzentrale aus Sicht der ÖVP nicht mehr als 1,5 Millionen Euro kosten. Wird diese Marke überschritten, soll SPÖ-Bürgermeister Andreas Gradwohl mit seinem Privatvermögen dafür haften (siehe Faksimile).

(Bild: Grammer Karl/Karl Grammer)

„Überschreitet Grenze“
„Dass die ÖVP Parteipolitik vor Sachpolitik stellt, ist in Sieggraben nichts Neues. Laufend werden bei Sitzungen persönliche Befindlichkeiten bedient und viele Entscheidungen zum eigenen Vorteil gefällt. Doch mich privat für etwaige Mehrkosten haftbar machen zu wollen, schlägt den Fass den Boden aus. Das überschreitet jegliche Grenze“, zeigt sich der SPÖ-Bürgermeister entsetzt. So etwas habe er in seiner fast 30-jährigen politischen Laufbahn noch nie erlebt.

So soll das Feuerwehrhaus aussehen.  (Bild: Architektur-Werkstatt)
So soll das Feuerwehrhaus aussehen. 

Brutto oder netto?
Abstruses Detail am Rande: Aus dem Abänderungsantrag der ÖVP geht nicht einmal hervor, ob es sich bei vorgeschriebenen Kosten von 1,5 Millionen Euro um einen Brutto- oder Netto-Betrag handelt. Ob der Abbruch in der Rechnung inkludiert ist, konnten die zehn türkisen Gemeinderäte anfangs nicht beantworten. Erst auf mehrmaliges Nachfragen legte sich die ÖVP auf 1,5 Millionen Euro brutto fest. Am Montag steht die nächste Sitzung an. Hitzige Debatten scheinen fast vorprogrammiert zu sein.

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