Einsatz in der Ukraine
Videos sollen Kims Soldaten in Russland zeigen
Nordkorea unterstützt laut südkoreanischen Angaben Russlands Armee in der Ukraine und ist bereits aktiv an den Kämpfen beteiligt. Spezialisten würden an der Front nordkoreanische Raketen bedienen. Videos sollen zudem Einheiten beim Training in Russland zeigen.
Rund 1.500 nordkoreanische Spezialkräfte hätten sich auf russischen Schiffen nach Russland eingeschifft. Nordkorea wolle insgesamt 12.000 Soldaten nach Russland schicken, so die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Das Präsidentenbüro in Seoul teilte mit, man habe die Verlegung der nordkoreanischen Soldaten verfolgt. Demnach wurde am 8. Oktober mit den Transporten begonnen. Von Nordkorea und Russland gab es zunächst keine Stellungnahmen zu den Angaben.
Südkorea sieht ernste Sicherheitsbedrohung
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hielt ein außerplanmäßiges Sicherheitstreffen mit den Spitzen des Geheimdienstes und des Militärs ab, um die Beteiligung nordkoreanischer Truppen am Ukraine-Krieg zu bewerten. „Die Teilnehmer teilten die Ansicht, dass die derzeitige Situation (...) eine ernste Sicherheitsbedrohung nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft darstellt“, hieß es.
Der südkoreanische Geheimdienst berichtete, KI-gesteuerte Gesichtserkennungsprogramme seien eingesetzt worden, um die nach Russland entsandten nordkoreanischen Soldaten zu identifizieren. Sie hätten russische Uniformen und Waffen erhalten und seien mit gefälschten russischen Pässen ausgestattet worden. Sie seien zu Kasernen im Osten Russlands gebracht worden und würden dort trainiert.
Aufnahmen sollen trainierende Nordkoreaner in Russland zeigen:
Es sei wahrscheinlich, dass sie nach den Vorbereitungen an die Front verlegt werden würden, teilte die Spionage-Behörde weiter mit. Nordkorea habe zudem Artillerie-Granaten, Panzerabwehrwaffen und Raketen nach Russland geliefert.
NATO sieht keine Beweise für Präsenz
Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich ebenfalls berichtet, dass mehrere tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden. NATO-Chef Mark Rutte erklärte indes, bisher gebe es keine Beweise für eine Präsenz nordkoreanischer Soldaten in Russland.
Pjöngjang unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Dem südkoreanischen Geheimdienst zufolge liefert das international weitgehend isolierte Land vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen.
Sowohl Russland als auch Nordkorea bestreiten seit Monaten mögliche Waffenlieferungen. Die Regierung in Moskau hat auch frühere Spekulationen zurückgewiesen, nordkoreanische Soldaten könnten in der Ukraine eingesetzt werden.
Zusammenarbeit deutlich verstärkt
Russland und Nordkorea haben seit dem Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter Wladimir Putin und Kim Jong Un im vergangenen Jahr ihre Zusammenarbeit deutlich verstärkt. Nordkorea verfügt nach jüngsten Angaben Südkoreas über 1,28 Millionen aktive Soldaten und hat die Entwicklung einer Reihe von ballistischen Raketen und eines Atomwaffenarsenals vorangetrieben.
Erst im Juni unterzeichneten Moskau und Pjöngjang einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, der auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat beinhaltet.
Der Kreml arbeitet zudem daran, die nukleare Einschüchterung gegenüber dem Westen weiter zu verschärfen. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet am Freitag unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium, dass die Kommandanten der strategischen russischen Atomstreitkräfte die Bereitschaft ihrer in der Stadt Bologoje stationierten Einheit testen. Die Übung umfasse Manöver und den Einsatz mobiler ballistischer Interkontinentalraketen vom Typ Yars, hieß es weiter.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.