„Alles falsch gemacht“

Betrunkener Polizist: Fahrerflucht nach Unfall

Gericht
18.10.2024 18:00

„Ich habe an dem Tag alles falsch gemacht“, gesteht der Beamte im Prozess am Bezirksgericht Leopoldstadt ein. Der Wiener baute außer Dienst betrunken einen Verkehrsunfall und ließ danach einen Verletzten im Stich. Welchen Negativlauf er am 6. Juni hatte, zeigt auch der Ort, an dem er nach dem Crash sein beschädigtes Auto abgestellt hat.

Dieser eigentlich unspektakuläre Unfall auf der Taborstraße in der Wiener Leopoldstadt Anfang Juni hat es in sich: Nicht, weil es sich beim Verursacher um einen Polizisten handelte, sondern weil es überraschend ist, wie sich der Exekutivbeamte nach dem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Pkw verhalten hat.

Zeuge machte ein Foto vom Kennzeichen
Denn der 36-Jährige entfernte sich nach kurzem Anhalten von der Unfallstelle, ohne dem leicht verletzten Fahrer des zweiten Wagens Hilfe zu leisten und ohne die Polizei zu informieren. Weil ein Zeuge ein Foto gemacht hat, konnte der Zulassungsbesitzer rasch ausgeforscht werden. Beamte trafen den Kollegen, bei dem sie deutlichen Alkoholgeruch feststellten, in dessen Wohnung an. Dort verweigerte der Polizist einen Alkotest und behauptete, sein Autoschlüssel sei gestohlen worden. Angaben zum Verbleib des Wagens machte er nicht.

Wie sich später offenbarte, stellte der Unfalllenker den beschädigten Wagen ausgerechnet vor einer Rettungsstation ab. Das Auto blockierte dort die Ausfahrt, behinderte einen Einsatzwagen und musste abgeschleppt werden.

Entschuldigung beim Opfer
Bei seinem Prozess am Bezirksgericht Leopoldstadt um fahrlässige Körperverletzung und Im-Stich-Lassen eines Verletzten zeigte sich der Mann reumütig geständig: „Ich kann es mir selbst nicht erklären. Ich weiß aber, dass ich an dem Tag alles falsch gemacht habe, was ein Mensch falsch machen kann“, sagte er und entschuldigte sich beim Opfer.

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Die verhängte Strafe beträgt 3360 Euro und ist bereits rechtskräftig.

(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Rechtsanwalt Mirsad Musliu

Wie die „Krone“ aus Polizeikreisen erfahren hat, kam der Unfalllenker vor Gericht mit einer Geldstrafe davon, was sein Anwalt Mirsad Musliu auf Nachfrage bestätigt: „Die verhängte Strafe beträgt 3360 Euro und ist bereits rechtskräftig.“

Causa noch nicht ganz ausgestanden 
Erledigt ist die unangenehme Causa für den Beamten aber noch nicht. Denn neben der Abnahme seines Führerscheins steht dem Mann wohl noch ein Disziplinarverfahren bevor.

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