Mitglieder des „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ können ab 1. Jänner 2025 Strom, der durch Wind und Sonne erzeugt wird, zu einem Fixpreis von 10 Cent/kWh beziehen. Landeshauptmann Doskozil spricht von einem „europaweit einzigartigen Modell einer Energiegemeinschaft“.
Beim Klima-Dialog in Eisenstadt erörterten Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie, mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler das Thema, wie man die „Energiewende gemeinsam meistern“ könne. Im Anschluss kündigten die Herren eine „Revolution am Strommarkt“ an, wie es Sharma ausdrückt. Doskozil spricht von einem „europaweit einzigartigen Modell einer Energiegemeinschaft“.
Das Wetter muss mitspielen
Weil der Wärmepreisdeckel und die Strompreisbremse des Bundes mit Jahresende auslaufen, sei in einem Durchschnitts-Haushalt in Österreich mit einer jährlichen Mehrbelastung von 300 bis 400 Euro zurechnen. Nicht so im Burgenland, wo der Strom ab 1. Jänner 2025 sogar erheblich billiger werden kann, sofern das Wetter mitspielt und man dem „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ beitritt. Die monatliche Gebühr dafür beträgt vier Euro.
Keine Indexanpassung, keine Bindung
So funktioniert’s: Immer, wenn im Land die Sonne scheint oder der Wind weht, wird der durch Wind- und Photovoltaik-Anlagen der Burgenland Energie produzierte Strom direkt den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Der Fixpreis für die Kilowattstunde beträgt 10 Cent, garantiert auf 20 Jahre, ohne Indexanpassung und ohne Bindung. Überschüssiger Strom wird mit einem Einspeistarif von 7 Cent/kWh abgegolten. Wer sein E-Auto bei einer Burgenland-Energie-Säule lädt, zahlt gleich wenig wie daheim. Bei Regen oder Flaute wird auch Mitgliedern der normale Tarif von derzeit 14,9 Cent/kWh verrechnet.
Der durch Wind und Sonne erzeugte Strom – derzeit 60 Prozent des Gesamtbedarfs – werde fair unter allen Mitgliedern mit Zählpunkt im Burgenland aufgeteilt. Man muss nicht notwendigerweise Kunde der Burgenland Energie sein, um dem Fanclub beizutreten.
Kritik von der ÖVP und den Grünen
„Anstatt nachhaltige Lösungen zu bieten, setzt der Landeshauptmann auf kurzfristige Effekte, um sich politisch zu profilieren“, so ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz. „Wer behauptet, über zwei Jahrzehnte einen stabilen Preis garantieren zu können, ignoriert die Realität der volatilen Energiemärkte.“
Grünen-Klubobfrau Anja Haider-Wallner ist für eine Umbenennung des neuen Vereins in „Fanclub Burgenland Realitätsunabhängig“. Denn: „Wenn man burgenlandweit eine Energiegemeinschaft macht, muss man in die Netze gehen. Und da über ein paar Jahre hinaus Versprechungen abzugeben, ist höchst unseriös.“
Info und Details: www.fcbe.at
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