Kurz vor dem 200. Grazer Stadtderby am Samstag hat die Polizei Ermittlungserfolge nach den Ausschreitungen im Vorjahr bekannt gegeben: Zwei Grazer, die einen mobilen GAK-Fanshop überfallen haben, wurden ausgeforscht. Sie verweigern jede Auskunft.
Als „Derby der Schande“ bezeichneten viele das Aufeinandertreffen von Sturm und GAK am 2. November des Vorjahres. Im und um das Stadion kam es zu Auseinandersetzungen und brutalen Szenen. So überfiel ein vermummter Mob von Sturm-Fans vor Anpfiff einen mobilen Fanshop des GAK und flüchtete mit Schals und anderen Fanartikeln des Lokalrivalen.
Wie die steirische Polizei mitteilte, konnten Ermittler kürzlich einen 34-jährigen Grazer und einen 36-jährigen Bosnier, der in Graz lebt, ausforschen. Sie sollen beim Angriff dabei gewesen sein. Der 36-Jährige soll zudem auf einen GAK-Fan eingetreten haben. Beide Männer zeigen sich bisher nicht geständig und verweigern jegliche Angaben. Sie werden wegen des Verdachts der schweren gemeinschaftlichen Gewalt angezeigt. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer Täter laufen weiter.
Einpeitscher im Visier
Die Staatsanwaltschaft Graz prüft zudem eine Anklage gegen jenen Vorsänger, der vor dem Match die Sturm-Fans in der „Gruabn“ aufstachelte. Er sprach davon, dass man an diesem Abend den ganzen Hass herauslassen solle. Bisher nicht erfolgreich ausgeforscht werden konnten jene Sturm-Fans, die nach dem Match einen GAK-Anhänger im Bereich des McDonald‘s in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße attackierten.
„Auch wir haben unsere Lehren aus dem letzten Derby gezogen“, stellt Polizeisprecher Markus Lamb klar. So hat man etwa die Ermittlungsgruppe „Szenetypische Gewalt Sport“ (SGS) ins Leben gerufen. Eine Hundertschaft an Polizisten wird beim Derby am Samstag für Sicherheit sorgen – auch Einsatzeinheiten aus anderen Bundesländern sind in Graz, um Krawalle zu verhindern. „Von der Straße bis zur Luft – wir werden sichtbare Präsenz zeigen“, sagt Lamb.
Für Bedenken sorgt, dass sich auch Hooligans aus anderen Ländern angesagt haben. Dass könnte – allen Appellen zum Trotz – die Rivalität abermals eskalieren lassen.
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