Elektromobilität bei Autos setzt sich langsam durch, bei Motorrädern ist die Sache deutlich schwieriger. Und während Autohersteller aktuell bisher „nur“ straucheln, hat es nun einen großen Elektro-Motorrad-Hersteller voll erwischt. Energica ist insolvent.
Bekannt ist der italienische Hersteller mit Sitz in Modena weniger wegen Unmengen Motorrädern, die auf der Straße unterwegs sind, sondern weil er von 2019 bis 2022 die Einheits-Bikes für die MotoE-Weltmeisterschaft, die im Rahmenprogramm der MotoGP ausgetragen wird (seither Ducati).
Das letzte Lebenszeichen kam 2022 mit der Vorstellung der Reiseenduro Experia. Deren Elektromotor leistete 80 kW109 PS. Mit netto 19,6 Kilowattstunden aus dem Akku erzielte sie einer Normreichweite von 240 Kilometern. In der Stadt sollte sie rund 400 Kilometer weit kommen.
Als Gründe für die endgültige Pleite werden die Lieferketten-Problematik im Jahr 2021, eine starke Kaufzurückhaltung auf Kundenseite und rückläufige Investitionen im E-Mobilitätssektor genannt. Ob es einen Fortbestand der Marke in irgendeiner Form geben wird, ist derzeit ungewiss. Die Suche nach Investoren verlief bisher jedenfalls erfolglos.
Nun dürfte es vor allem darum gehen, die Gläubiger durch den Verkauf der Insolvenzmasse so weit wie möglich zu entschädigen. Das Unternehmen ist bereits seit Monaten in finanzieller Schieflage – die Zahl der Angestellten wurde seit 2023 um zwei Drittel auf nur noch 45 reduziert, deren Löhne im vergangenen Vierteljahr von der italienischen Sozialversicherung übernommen wurden.
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