Jahrelange Haft droht

Terror-Pläne: 14-Jährige am Dienstag vor Gericht

Am Grazer Jakominiplatz soll das Mädchen ein Blutbad geplant haben.

(Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz)

Am kommenden Dienstag muss sich jenes 14-jährige Mädchen im Grazer Straflandesgericht verantworten, das über soziale Medien mit dem IS sympathisiert und ein Messerattentat mitten in der Landeshauptstadt geplant haben soll.

Angeklagt sind die Verbrechen der terroristischen Organisation und der kriminellen Vereinigung – wir haben berichtet. Der Zeitraum ist mit lediglich acht Tagen äußerst gering, da die nun 14-Jährige zuvor nicht strafmündig war.

Wollte für IS in den Krieg ziehen
Dass das Interesse an der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) aber schon länger andauerte, ging aus den Chatverläufen hervor. Die Jugendliche nahm mit einem anderen Mädchen und einer bisher unbekannten Person Kontakt auf, um gemeinsam an Kampfhandlungen des IS teilzunehmen. Sie soll geplant haben, am Grazer Jakominiplatz mit einem Messer „Ungläubige“ zu töten.

Recherche über Bombenbau
Die Beschuldigte soll auch vorgehabt haben, in ein Kampfgebiet auszureisen und sich dem IS anzuschließen. Auf ihrem Handy fand sich auch ein Chat, in dem sie sich mit einem Unbekannten über den Bau einer Bombe austauscht und von ihm Tipps dazu bekommt. Sie gab ihrem Chatpartner gegenüber an, dass eine Kirche ihre erste Option für einen Anschlag sei, mögliche Ziele könnten auch eine Polizeiinspektion oder ein Supermarkt sein.

Auf dem Mobiltelefon war auch ein Video, auf dem die 14-Jährige in einen Niqab gehüllt in arabischer Sprache dem IS-Anführer Abu Hafs al-Hashimi al-Qurashi den Treueschwur leistet. Auch Fotos von einem Kind mit IS-Fahne und einer Katze mit dem Prophetensiegel, das für den IS steht, waren auf dem Gerät vorhanden.

Lange Haftstrafen auch für Minderjährige
Die Höchststrafe für die Teilnahme in einer terroristischen Organisation beträgt für Erwachsene zehn Jahre, für Minderjährige gelten fünf Jahre als Obergrenze. Die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung wird mit fünf Jahren bzw. der Hälfte für Minderjährige geahndet.