Neue Details
Scharfschütze schaltete Hamas-Chef Sinwar aus
Die israelische Armee hat bereits am Donnerstag die letzten Augenblicke im Leben von Hamas-Chef Yahya Sinwar, die eine Drohne im Gazastreifen eingefangen hatte, veröffentlicht (siehe Video oben). Nun sind weitere Details bekannt geworden. Ein leitender Forensiker erklärte, dass der Anführer der palästinensischen Miliz durch einen Kopfschuss getötet worden sei.
„Die Todesursache ist eine Schussverletzung am Kopf“, sagte der leitende Pathologe am Nationalen Zentrum für Forensik in Tel Aviv, Chen Kugel, am Samstag dem US-Fernsehsender CNN. Kurz vor dem tödlichen Schuss auf wohl meistgesuchten Terroristen im Nahen Osten hatten israelische Soldaten am Mittwoch in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens drei Männer beobachtetet, die sich von Gebäude zu Gebäude bewegten, wie die Zeitung „The New York Times“ berichtete. Nach einem Feuergefecht, bei dem ein israelischer Soldat schwer verwundet wurde, floh demnach einer der Männer in ein angrenzendes Haus.
Das israelische Militär habe daraufhin eine Drohne in das Gebäude gesteuert und auf einem Sofa einen vermummten und mit Staub bedeckten Mann entdeckt, der einen Stock auf das ferngelenkte Fluggerät warf. Ein Scharfschütze habe ihm dann in den Kopf geschossen und ein israelischer Panzer auf das Gebäude gefeuert, berichtete die „New York Times“. Dadurch erlitt der Terrorchef weitere schwere Verletzungen. Aus Angst vor Sprengfallen seien die Truppen erst nach Sonnenaufgang am folgenden Tag in das Haus vorgerückt. Dort fanden sie schließlich eine Leiche, die Sinwar stark ähnelte.
Finger abgeschnitten, um DNA zu prüfen
Dem Toten sei ein Finger abgeschnitten worden, um per DNA-Test die Identität festzustellen, erklärte der Pathologe. „Nachdem das Labor ein Gen-Profil erstellt hatte, verglichen wir es mit dem Profil, das wir noch von Sinwar aus seiner Zeit als Gefangener hatten. So konnten wir ihn schließlich anhand seiner DNA identifizieren.“
Sinwars Leiche befindet sich Medienberichten zufolge an einem geheimen Ort in Israel. Seine sterblichen Überreste könnten als „Verhandlungsmasse“ in Gesprächen über die Freigabe von Geiseln aus der Gewalt der Hamas dienen, berichtete CNN unter Berufung auf israelische Diplomatenkreise.
Auch Leibwächter Sinwars getötet
Im Zuge der Gefechte wurde auch der Leibwächter des Hamas-Chefs, Mahmud Hamdan, getötet. Der Kommandant des Hamas-Bataillons in Rafahs Stadtteil Tal al-Sultan sei nur 200 Meter entfernt von der Stelle gestorben, an der Sinwar sein Leben verlor. Hamdan war auch zuständig für die Bewachung jener sechs israelischen Geiseln gewesen, die im August von seinen Leuten ermordet worden waren.
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