Austria-Dribbler Fitz

„Die Technik steht nicht mehr an oberster Stelle“

19.10.2024 14:00

Die Wiener Austria kämpft Sonntag in Klagenfurt um den ersten Ligasieg in der Fremde, Spielmacher Dominik Fitz ist weiter das Um und Auf in Violett. Der Edeltechniker sah in den letzten Saisonen etliche Veilchen, die sich den Traum vom Ausland erfüllen – während er trotz beeindruckender Zahlen (noch) warten muss.

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Ein kurzer Blick, danach ein platzierter Schuss, ehe er die Faust ballt, von seinen Mitspielern umarmt wird. Für Austrias Dominik Fitz ein mittlerweile gewohnter Ablauf, der 25-Jährige verwertete bisher alle neun Elfmeter in der Liga eiskalt. „Ich entscheide mich spontan für eine Ecke, warte lange, was der Goalie macht.“

Das letzte Mal scheiterte Fitz vom Punkt als letzter Schütze in der Conference-League-Quali gegen Ilves Tampere, danach war für die Veilchen der Europacup-Traum beendet. „Das war schwer zu verdauen, ist aber abgehakt. Den Fokus habe ich nie verloren.“ Das zeigt er auch heuer erneut auf dem Rasen, beim letzten 2:1 gegen GAK avancierte er zum Matchwinner. Trifft das Eigengewächs, ging die Austria immer als Sieger vom Platz. Mit zwei Toren samt vier Assists ist Fitz die violette Nummer eins!

Beeindruckende Zahlen
„Ich fühle mich verantwortlich, will immer vorangehen. Wenn es bei uns nicht läuft, versuche ich, die Spiele zu entscheiden.“ In den letzten drei Spielzeiten sammelte Fitz 37 Scorerpunkte, hat eine Torbeteiligung von 36,3 Prozent. Starke Werte, den Traum vom Ausland konnte er sich aber bisher (noch) nicht erfüllen.

Technik und Ballgefühl sind seine größten Stärken.

Während Hoffenheimer Haris Tabakovic mit 21 Toren in 42 Partien samt seiner Ausstiegsklausel von nur 500.000 Euro für Austria nicht mehr zu halten war, zu Hertha BSC wechselte, ging’s für Patrick Wimmer bereits mit acht Toren in 57 Spielen von Favoriten nach Bielefeld. Der 23-Jährige fasste mittlerweile bei Wolfsburg Fuß, lief 19-mal für Österreichs A-Team auf. Benedikt Pichler zog es auch nach 57 Einsätzen samt 15 Treffern vom Verteilerkreis zu Holstein Kiel, seit Sommer spielt er Bundesliga.
Andere Typen gefragt
„Heutzutage sind athletische Spieler mit Robustheit und Schnelligkeit viel mehr gefragt. Viele Teams suchen Zweikampfmaschinen, immer seltener Techniker. Das Fußballerische steht nicht mehr an oberster Stelle. Meister Sturm kommt zum Beispiel viel über die Physis, sie sind körperlich top, haben oft den zweiten Ball. Der Erfolg gibt ihnen recht.“

Traum von Spanien
Für Fitz gab’s schon Angebote, am Ende scheiterte es jedoch an der Ablösesumme. Bis Sommer 2026 steht Dominik, der im Team mit zwei Millionen Euro den höchsten Marktwert hat, bei Austria noch unter Vertrag. „Spätestens dann will ich wechseln, einen Schnellschuss mache ich aber nicht. Jeder träumt von einer Top-5-Liga, ich von Spanien!“

Am Sonntag will Austria gegen Klagenfurt den ersten Sieg in der Fremde holen, beim bisher letzten und einzigen Sieg bei der Pacult-Truppe netzte Fitz am 15. Mai 2022 zum 2:1-Sieg ein...