Brown an Marko:

„Darin rumzustochern, ist ziemlich unangebracht“

Formel 1
19.10.2024 12:14

McLaren-Geschäftsführer Zak Brown hat Kommentare von Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko über WM-Verfolger Lando Norris und dessen psychische Verfassung scharf kritisiert. „Darin rumzustochern, halte ich für ziemlich unangebracht und das wirft uns zehn, zwanzig Jahre zurück“, betonte Brown. Marko hatte angedeutet, dass McLaren-Pilot Norris im Vergleich zu Red Bulls Max Verstappen „mentale Schwächen“ habe.

Der 81-jährige Österreicher hatte in einem Interview gesagt, dass Verstappen wieder die WM gewinnen werde, weil der Niederländer mental und fahrerisch der Beste sei. Marko hatte hinzugefügt: „Norris hat eine Startschwäche, außerdem ist er nicht der Stärkste im Kopf. Dabei wird der Druck mit jedem Rennen größer, weil in Wahrheit muss er jedes Mal gewinnen, um den Rückstand noch aufzuholen.“ Vor dem Großen Preis der USA liegt Norris auf Rang zwei der WM-Wertung, 52 Punkte hinter Verstappen.

„Ernsthaftes Thema“
Er habe die Kommentare gelesen, sagte Brown, „sie sind enttäuschend, aber nicht überraschend“. Norris (24) sei so etwas wie ein Botschafter für mentale Gesundheit. Mercedes-Teamchef Toto Wolff habe auch darüber gesprochen. „Ich denke, das ist ein ernsthaftes Thema, über das wir versuchen zu reden und in den Vordergrund zu stellen“, erklärte der McLaren-Chef.

Norris hatte zuletzt offen darüber gesprochen, dass er vor Rennen und Qualifikationen immer noch sehr nervös sei. An Sonntagen könne er beispielsweise kaum etwas essen und trinken wegen der Nerven und des Drucks.

Marko ist für seine kontroversen Kommentare bekannt. Im vergangenen Jahr musste er sich nach umstrittenen Äußerungen über den mexikanischen Red-Bull-Piloten Sergio Perez entschuldigen, nachdem er dessen schwankende Form mit Perez‘ ethnischer Herkunft in Verbindung gebracht hatte.

„Massive Konsequenzen“?
Brown äußerte sich auf einer Pressekonferenz am Freitag auch zur Causa um die Höhenverstellbarkeit am Red-Bull-Boliden und warnte vor „massiven Konsequenzen“, sollte sich herausstellen, dass das Weltmeisterteam gegen die Formel-1-Regeln verstoßen habe. Red Bull hatte die Existenz einer entsprechenden Vorrichtung am Auto zugegeben, aber auch erklärt, dass diese nicht mehr zugänglich sei, sobald die Autos fertig montiert und betriebsbereit seien.

Für Brown sind diesbezüglich noch Fragen offen. „Ich denke, dass es eine sehr gründliche Untersuchung geben muss. Ich bin nicht der Einzige, der besorgt ist über das, was wir gesehen und gehört haben“, erklärte der McLaren-Geschäftsführer.

Red-Bull-Chef Christian Horner sagte, er habe „Paranoia“ bemerkt und fügte hinzu, dass sein Team vollkommen einverstanden damit war, dass die Rennleitung die Vorrichtung untersucht. „Es steht auf einer Liste von Open-Source-Komponenten, ist also seit drei Jahren öffentlich zugänglich. Die FIA ist damit zufrieden. Ich glaube, es geht nur darum, eine gewisse Paranoia im Fahrerlager zu befriedigen“, so Horner.

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