Begonnen hat alles mit dem Tier der Woche, das der Ternitzer Bernd Püribauer nach dem Abschluss der kreativen Ortweinschule in Graz in seinem ersten Job beim „Falter“ zeichnete – insgesamt 1200 Mal. Ursprünglich wollte er Musik machen, blieb dann aber bei der Malerei hängen.
„Auf Vernissagen mit Sektglas in der Hand über Kunst zu philosophieren, das ist jedoch nicht so meins“, lacht der Künstler. Da mag er es schon lieber, seine Fans mit gezeichneten „Spatzis“ oder mit „Popschlöchern“ zu schockieren.
Vor zehn Jahren startete Püribauer dann so richtig durch. Er nahm sich einen Kredit auf, kaufte 5000 Holzfaser-Platten und Farbe und begann, seine verrückten Tiere und Figuren in schwarzweiß zu entwerfen. Eines seiner ersten kommerziellen Erfolge war das „Fukushima-Aquarium“, das er für das Museumsquartier in Wien entwarf – eine Installation mit mutierten Tieren. Es sollte als Mahnmal an die Umweltkatastrophe in Japan erinnern. Denn auch das sieht er als seine Aufgabe: „Da wo Politik und Medien nichts mehr ausrichten können, kann Kunst noch viel bewirken.“ Der japanische Botschafter wollte die Installation entfernen lassen, was natürlich nicht passierte.
Im Gegenteil: Püribauer kaufte sich einen Lkw, machte den Führerschein dazu und fuhr damit samt Aquarium vor der japanischen Botschaft in Wien auf und ab.
Derzeit entstehen viele Werke des verrückten Künstlers mit der Computermaus oder auch mit dem Klobesen. Dass sich Püribauer öffentlich zeigt, war nicht immer so. „Ich wollte nämlich nicht, dass die Leute wissen wie ich aussehe“, lacht Püribauer. So engagierte er sich bis vor ein paar Jahren ein Alter Ego, einen 200 Kilo schweren Herren, der an seiner Stelle bei den Vernissagen auftrat – mit Batmanmaske, offenem Hemd und nacktem Bauch.
Seit einem Jahr betreibt Püribauer auch seine eigene Galerie in Gloggnitz. Was er sonst noch gerne „anstellen“ würde? – „Am liebsten ganz Ternitz bemalen“, so der Kreativkünstler.
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