Warten auf Behandlung

„Nach dreieinhalb Stunden hab’ ich aufgegeben“

Vergeblich wartete eine 83-Jährige dreieinhalb lange Stunden mit Knieschmerzen auf Behandlung, bevor sie die Ausdauer verließ. Sie hätte einen Termin gebraucht, habe es geheißen. Das Spital rechtfertigt sich mit stark erhöhtem Patientenaufkommen.

In der Ruhe liegt die Kraft – eine Redensart, der auch Ulrike Sch. etwas abgewinnen kann. Aber: „Da ist mir die Geduld ausgegangen“, meint die 83-Jährige. Was war geschehen? „Ich bin am Freitag mit starken Nervenschmerzen in den Beinen aufgewacht, konnte weder gehen noch sitzen oder liegen. Abgestützt auf einem Besenstiel gelang es mir, den Notarzt zu rufen und mich fertig zu machen“, erzählt Sch. Die Linzerin wurde ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder eingeliefert, bekam Infusionen gegen ihre Beschwerden, als Schmerzen in den Knien auftraten.

Stunden vergingen
„Man hat mir geraten, diese gleich bei den Barmherzigen Schwestern anschauen zu lassen. Ein Pfleger hat mich mit einem fahrbaren Sessel in die orthopädische Ambulanz gebracht. Dort habe ich mich angemeldet und gewartet“, erklärt die 83-Jährige – leider vergeblich. Es vergingen Stunden, ein Arzt soll auf Nachfrage nur gemeint haben, dass Frau Sch. einen Termin gebraucht hätte. „Nach 3,5 Stunden ist mir die Geduld ausgegangen, ich bin zurück zu den ,Brüdern’ und mit dem Krankentaxi nach Hause.“

Übervolle Ambulanzen in den Spitälern strapazieren die Geduld von Patientinnen und Patienten.

(Bild: Kronen Zeitung)

Enormes Patientenaufkommen
Die „Krone“ wollte vom betreffenden Krankenhaus wissen, wie so lange Wartezeiten entstehen: „Aufgrund des enormen Patientenaufkommens müssen jene mit nicht lebensbedrohlichen Krankheitsbildern durchaus längere Wartezeiten in Kauf nehmen.“