US-Präsident Joe Biden hat es sich nicht nehmen lassen, noch einen Abschiedsbesuch in Berlin zu machen. Dort wurde er hoch geehrt.
Das hat gute Gründe. Mit Biden verlässt der letzte „Europäer“ das Weiße Haus. Damit endet eine Ära, die mit Amerikas Kriegseintritt 1941, dem Niederkämpfen des europäischen Faschismus und dem Wiederaufbau Nachkriegseuropas begonnen hatte.
Bidens Abschied umweht ein Hauch von Wehmut. Er hatte schon als Jung-Senator ab 1972(!) enge Beziehungen zu europäischen, besonders deutschen Politikern aufgebaut. Biden hat als Präsident die Bindung mit Europa nochmals in Weißen Haus zurückgeholt, nachdem schon Präsident Obama die „Hinwendung zu Asien“ verkündet hatte.
Jetzt muss sich Europa endgültig auf die eigenen Beine stellen – das kostet. Donald Trump hasst Europa (vermutlich wegen seines dominanten Vaters aus Deutschland). Kamala Harris ist Kalifornierin. Sie hat den Pazifik bis Asien im Blick und keine emotionellen Beziehungen zu Europa.
Ab 2025 wird sich Europa sicherheitspolitisch selbst aufstellen müssen – um Jahrzehnte zu spät. Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die europäischen Schlafwandler unsanft wachgerüttelt.
Gänzlich zurückziehen werden sich die USA nicht, denn ein Imperium, wie sie sind, will auf beiden Gegenküsten seinen Fuß haben – auf der europäisch-atlantischen und auf der asiatisch-pazifischen.
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