Sport ist gut, intakte Natur wichtig. In Neusiedl gibts da gerade Probleme. Ein Dirt Park soll nämlich gebaut werden, der erste angedachte Standort sorgt dabei bei Naturschützern für einen Aufschrei.
In Neusiedl am See soll ein „Dirt Park“ entstehen. Aber was ist das überhaupt? Im Grunde, eine naturnahe Fahrrad-Geländestrecke, gebaut aus Lehm. Die verschiedenen Erdbau-Sprünge sind sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet. In Neusiedl am See gibt es seit einiger Zeit die „laketownRiders“, eine Truppe rund um Rene Königshofer, die sich dem Radsport verschrieben hat. „Von ihnen kam auch die Anfrage, ob wir einen Dirt Park errichten könnten“, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Böhm.
Eine Wiese unterhalb des Kalvarienberges, die die Stadt von der Urbarialgemeinde gepachtet hat, wurde dafür in Aussicht gestellt. „Ich selbst war vor kurzem mit meinen Enkelkindern in einem Dirt Park und sie hatten riesigen Spaß. Ich finde, das ist eine gute Sache“, erklärt Urbarial-Obmann Georg Haider dazu. Trotzdem rief die Grundstückswahl eine Protestwelle auf den Plan. Auf eben dieser Wiese gibt es nämlich viele Pflanzen, die man sonst nur auf Trockenrasen findet.
Steppensalbei wächst dort ebenso, wie die seltene großblütige Orleya. Dementsprechend groß ist die Empörung bei Naturschützern- und -liebhabern.
Bernhard Schütz, Bezirksleiter der Naturschutzorgane: „Der Kalvarienberg ist Naturerbe und Natura 2000 Gebiet ist und wir haben schon viele ehrenamtliche Stunden damit verbracht, das Gebiet dort instand zu halten. Sollte man das wirklich verbauen wollen, wäre das sehr schade.“
Alt-Vizebürgermeister Thomas Halbritter bekrittelte die Orts-Wahl in seinem Social-Media Auftritt ebenfalls. „Einen Dirt Park fände ich großartig für unsere Jugend, aber bitte nicht auf den geschützten Wiesenflächen im Teichbachtal“, fasst er es kurz zusammen. Und meint: „Auch, wenn es sich nur um eine Wiese handelt, ist sie Naherholungsgebiet für die Neusiedler. Sie sollte Wiese bleiben dürfen.“
Bürgermeisterin Böhm versucht zu beruhigen. „Wir sind noch auf Standort-Suche für den Dirt Park. Ein Projekt, das Kinder wieder zu mehr Bewegung im Freien animiert, ist für mich durchaus zu forcieren. Aber Naturschutz und Jugendarbeit dürfen sich dabei natürlich nicht in die Quere kommen.“
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