Auf Krankentransporte müssen Patienten derzeit lange warten, weil bei heimischen Blaulichtorganisationen Personal fehlt – zumindest bis der nächste Turnus ausgebildet ist. Aus dem Aprilturnus sind beim Arbeiter Samariterbund von 19 Zivis nur mehr vier übrig, wie Bereichsleiter Michael Gruber schildert.
Für Patienten, die Krankentransporte benötigen, ist der Oktober keine gute Zeit: „Es wird wieder, wie schon in den vergangenen Jahren, zu Wartezeiten von mehreren Stunden bei Krankentransporten kommen“, warnt Michael Gruber, Bereichsleiter Rettungsdienst beim oberösterreichischen Arbeiter Samariterbund (ASB). „Bisher haben wir noch keine Fahrten absagen müssen, auch Wartezeiten von sechs Stunden wie im vergangenen Jahr hatten wir noch nicht – aber viel fehlt manchmal nicht.“ Normalerweise müssen sich Patienten 90 Minuten bis drei Stunden gedulden.
Maximal 200 Fahrten täglich
Weil sich diese Problematik bereits abgezeichnet hatte, informierte der Rettungsdienst Kunden, Spitäler, Heime und Ärzte im Vorhinein. Im Durchschnitt bewältigen die drei ASB-Stützpunkte Linz, Alkoven und Feldkirchen pro Tag rund 140 bis 170 Krankentransporte, maximal 200 – Notfälle nicht eingerechnet. Dazu bräuchte der ASB pro Einrückungstermin 20 bis 25 Zivildiener.
Nur knapp ein Fünftel übrig
Und genau da liegt das Problem: „Vom heurigen Aprilturnus sind uns von 19 Zivildienern nur vier geblieben, alle anderen haben entweder die Ausbildung nicht geschafft oder sind gegangen. Dabei hätten wir 20 gebraucht“, so Gruber. Der April- und Juniturnus müsste jetzt, da der Jännerturnus abgerüstet hat, die volle Arbeitslast übernehmen, zumindest so lange, bis der Oktoberturnus fertig ausgebildet ist.
Fehlende Motivation im Aprilturnus
„Im April kommen meist Schulabbrecher und Lehrlinge zu uns, die leider deutlich weniger motiviert sind als die Maturanten im Oktober“, beklagt der Bereichsleiter. „Wir haben aber bisher weder von medizinischen Einrichtungen noch von Patienten negative Rückmeldungen erhalten.“ Auch beim Roten Kreuz kennt man das Problem: von 125 im April eingerückten Zivildienern haben 30 Prozent die Sanitäterprüfung nicht bestanden.
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