Fivers vor Europa-Aus

Abfuhr im Tollhaus! „Wir haben es verschenkt“

Sport
20.10.2024 10:31

Die Fivers kamen im European Cup bei Olympiakos Piräus unter die Räder, kassierten beim Vorjahresfinalisten ein 21:30. Dabei hielten die Wiener Handball-Asse rund 45 Minuten voll mit. Aber ein 0:7-Run beendete den Aufstiegstraum in Runde drei wohl schon vor dem Rückspiel. Die „Krone“ war live dabei.

Dutzende Transparente. Eigener Einpeitscher mit Megafon. Durchgehend Schlachtgesänge und viel Trommelwirbel – die 200 Olympiakos-Ultras sorgten Samstag Abend in Chalkida, Ausweichstätte für die belegte Halle in Piräus und mit 500 Fans zu einem Drittel voll, für eine beeindruckende Stimmung.

Die Ultras von Olympiakos, die dem Klub in mehreren Sportarten folgen, sorgten für tolle Stimmung. (Bild: Toni Nigg)
Die Ultras von Olympiakos, die dem Klub in mehreren Sportarten folgen, sorgten für tolle Stimmung.

Die Fivers ließen sich davon im Zweitrunden-Hinspiel des European Cups aber nicht beirren und starteten beim Vorjahresfinalisten stark. Sie lagen ohne Kapitän Martinovic und Philipp Gangel (beide erkrankt) abgesehen vom 8:10 nie mit mehr als einem Tor hinten, gingen auf dem Holzparkett nur mit einem 9:10-Rückstand in die Pause. Auch ein Verdienst des glänzenden Torwarts Leon Bergmann, bei der U20-EM Bester seines „Faches“.

Fivers-Keeper Leon Bergmann parierte mehrmals überragend. (Bild: Toni Nigg)
Fivers-Keeper Leon Bergmann parierte mehrmals überragend.

In der zweiten Hälfte wurde es aber turbulenter. Erst egalisierten die Fivers noch ein -3 zum 13:13 und kamen nach 14:18 in der 47. Minute auf ein Tor heran – 18:19! Doch dann schlitterten sie in sechs Minuten in einen 0:7-Unlauf und 18:26-Rückstand, unterlagen dem griechischen Topteam am Ende gar mit 21:30! „Furchtbar“, seufzte Alt-Kapitän Markus Kolar, mit 40 Jahren absoluter Leistungsträger. „Wir haben das Spiel hergegeben, in den letzten 15 Minuten alles verschenkt.“ Aber warum? „Vielleicht sind wir zu überhastet geworden.“ Das würden auch 24 technische Fehler unterstreichen. „Viel zu viele“, meinte Boss Tom Menzl, „die Höhe der Niederlage ist unnötig.“

Fivers-Teamflügel Jakob Nigg kam wie Markus Kolar und Lukas Gangel auf vier Tore. (Bild: Toni Nigg)
Fivers-Teamflügel Jakob Nigg kam wie Markus Kolar und Lukas Gangel auf vier Tore.

Auch Hexer Bergmann, der mit 15 Paraden und einer 36-Prozent-Abwehrquote top war, wusste: „Wir haben die Partie in ein paar Minuten aufgegeben.“ Seine Leistung? „Ich kann mich nicht beklagen. Aber vielleicht hätte ich den einen oder anderen Ball mehr halten können.“ An ihm lag‘s definitiv nicht, im Verbund mit der Deckung um Kolar, Seidl, Brenneis und Co. war das lange Zeit richtig stark.

Fivers-Trainer Peter Eckl versuchte sein Team bei der Match-Besprechung bestens einzustellen. (Bild: Toni Nigg)
Fivers-Trainer Peter Eckl versuchte sein Team bei der Match-Besprechung bestens einzustellen.

So geht’s am kommenden Samstag daheim wohl nur mehr um einen versöhnlichen Abschied, bleibt vor allem die Kulisse in Chalkida in Erinnerung. „Mein erstes Spiel vor ,echten‘ Fans. Beeindruckend und richtig cool“, fand Bergmann – Kolar: „Ich habe schon viel erlebt. Aber so eine Stimmung hätte ich gerne immer.“ Am Sonntag ging‘s für den Tross in das gut eine Busstunde entfernte Athen. Einige nutzten die Zeit, um die Akropolis zu besichtigen. Trainer Peter Eckl gab den Spielern mit, sich auch noch Gedanken über positive und negative Aspekte des Europacup-Auftrittes zu machen. 

Zum Aufstieg gezittert

Westwien verlor im selben Bewerb auf den Färöer Inseln bei Vestmanna IF Samstag Abend das Retourspiel 30:34 (13:16), steht aber dank des 29:22-Sieges am Tag davor in der dritten Runde.

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