Sportlich spektakulär ist das erste Grazer Derby auf Bundesliga-Niveau seit 17 Jahren am Samstag über die Bühne gegangen, Sturm bezwang den GAK in Liebenau mit 5:2. Die befürchteten Ausschreitungen sind großteils ausgeblieben, die Polizei hatte trotzdem genug zu tun.
Die meisten Vorfälle gab es bereits vor dem Spiel bzw. in den 90 Minuten im Stadion. Als die GAK-Fans auf ihrem Marsch vom ORF-Park am Areal eintrafen, kam es zu einzelnen Provokationen in Richtung der gegnerischen Anhänger. Die Polizei konnte die Lage schnell in den Griff bekommen, sagt Sprecher Heimo Kohlbacher.
Brand im Stadiongraben, Kameras beschädigt
Während des Spiels stand aus Sicht der Polizei einerseits die Pyrotechnik im Mittelpunkt, wodurch auch ein Brand im Stadiongraben entfacht wurde. Weiters wurden drei Kameras offenbar vorsätzlich beschädigt, die Ermittlungen laufen.
Das befürchtete Chaos nach Abpfiff blieb großteils aus, „der Abstrom hat sehr gut funktioniert“, so Kohlbacher. Den GAK-Fans, die am Samstag die „Gäste“ waren, wurden Gratis-Shuttlebusse in die Innenstadt angeboten. Rund 1000 Personen machten von diesem Angebot Gebrauch, die Busse waren voll. Der öffentliche Verkehr rund ums Stadion konnte vergleichsweise schnell wieder freigegeben werden.
Keine größeren Zusammenstöße nach Abpfiff
Im späteren Verlauf des Abends hätten sich an einigen neuralgischen Stellen in der Innenstadt – wie am Jakominiplatz – einzelne Gruppen aus beiden Anhängerschaften zusammengetan. Die Polizei habe aber verhindern können, dass diese aufeinandertreffen, bestätigt der Sprecher. Kräfte aus anderen Bundesländern halfen nach den unliebsamen Erfahrungen der Cup-Begegnungen zwischen Sturm und dem GAK in den vergangenen beiden Jahren aus, auch aus der Luft wurde die Lage überwacht.
Alles in allem kam es zu einer Festnahme, 14 Verwaltungsanzeigen (diese reichen von Pyrotechnik-Verstößen bis zu kleineren Delikten), sechs Anzeigen an die Staatsanwaltschaft Graz sowie zehn Betretungsverboten bzw. Wegweisungen aus dem Sicherheitsbereich rund ums Stadion.
„3D-Philosophie“
Kohlbacher betont, dass die Zusammenarbeit mit den beiden Vereinen gut funktioniert habe, diese hätten positiv auf die Fans eingewirkt. Die Polizei selbst sei mit ihrer „3D-Philosophie“ (Dialog, Deeskalation, Durchgreifen) vorgegangen und habe „beginnende Probleme im Keim ersticken können“. Er stelle sich aber die Frage, „warum wieder so viel Pyrotechnik im Stadion war“. Für dieses Thema sind Vereine und Veranstalter zuständig, nicht die Polizei.
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