Festnahme und Anzeigen

Brisantes Grazer Derby: Polizei zieht Bilanz

Steiermark
20.10.2024 10:45

Sportlich spektakulär ist das erste Grazer Derby auf Bundesliga-Niveau seit 17 Jahren am Samstag über die Bühne gegangen, Sturm bezwang den GAK in Liebenau mit 5:2. Die befürchteten Ausschreitungen sind großteils ausgeblieben, die Polizei hatte trotzdem genug zu tun.

Die meisten Vorfälle gab es bereits vor dem Spiel bzw. in den 90 Minuten im Stadion. Als die GAK-Fans auf ihrem Marsch vom ORF-Park am Areal eintrafen, kam es zu einzelnen Provokationen in Richtung der gegnerischen Anhänger. Die Polizei konnte die Lage schnell in den Griff bekommen, sagt Sprecher Heimo Kohlbacher.

Brand im Stadiongraben, Kameras beschädigt
Während des Spiels stand aus Sicht der Polizei einerseits die Pyrotechnik im Mittelpunkt, wodurch auch ein Brand im Stadiongraben entfacht wurde. Weiters wurden drei Kameras offenbar vorsätzlich beschädigt, die Ermittlungen laufen.

Diese Szene sorgte im Stadion für Unruhe: Die Sturm-Spieler bejubeln das 1:0 vor den GAK-Fans. (Bild: AP ( via APA) Austria Presse Agentur/ERWIN SCHERIAU)
Diese Szene sorgte im Stadion für Unruhe: Die Sturm-Spieler bejubeln das 1:0 vor den GAK-Fans.

Das befürchtete Chaos nach Abpfiff blieb großteils aus, „der Abstrom hat sehr gut funktioniert“, so Kohlbacher. Den GAK-Fans, die am Samstag die „Gäste“ waren, wurden Gratis-Shuttlebusse in die Innenstadt angeboten. Rund 1000 Personen machten von diesem Angebot Gebrauch, die Busse waren voll. Der öffentliche Verkehr rund ums Stadion konnte vergleichsweise schnell wieder freigegeben werden.

Keine größeren Zusammenstöße nach Abpfiff
Im späteren Verlauf des Abends hätten sich an einigen neuralgischen Stellen in der Innenstadt – wie am Jakominiplatz – einzelne Gruppen aus beiden Anhängerschaften zusammengetan. Die Polizei habe aber verhindern können, dass diese aufeinandertreffen, bestätigt der Sprecher. Kräfte aus anderen Bundesländern halfen nach den unliebsamen Erfahrungen der Cup-Begegnungen zwischen Sturm und dem GAK in den vergangenen beiden Jahren aus, auch aus der Luft wurde die Lage überwacht.

Alles in allem kam es zu einer Festnahme, 14 Verwaltungsanzeigen (diese reichen von Pyrotechnik-Verstößen bis zu kleineren Delikten), sechs Anzeigen an die Staatsanwaltschaft Graz sowie zehn Betretungsverboten bzw. Wegweisungen aus dem Sicherheitsbereich rund ums Stadion.

Die Polizei-Bilanz nach dem Derby

  • 1 Festnahme
  • 14 Verwaltungsanzeigen
  • 6 Anzeigen an die Staatsanwaltschaft
  • 10 Betretungsverbote

„3D-Philosophie“
Kohlbacher betont, dass die Zusammenarbeit mit den beiden Vereinen gut funktioniert habe, diese hätten positiv auf die Fans eingewirkt. Die Polizei selbst sei mit ihrer „3D-Philosophie“ (Dialog, Deeskalation, Durchgreifen) vorgegangen und habe „beginnende Probleme im Keim ersticken können“. Er stelle sich aber die Frage, „warum wieder so viel Pyrotechnik im Stadion war“. Für dieses Thema sind Vereine und Veranstalter zuständig, nicht die Polizei.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt