Titelverteidigerin Sofia Polcanova steht bei den Linzer Tischtennis-Europameisterschaften auch im Finale des Einzels, ihre dritte Endspiel-Teilnahme bei diesen Titelkämpfen. Mit Landsmann Robert Gardos hatte sie am Freitag Mixed-Silber geholt.
Heute geht es um 15.30 Uhr mit der Rumänin Bernadette Szöcs im Doppel auch um die Titelverteidigung. Das Einzel-Finale ist für 16.50 Uhr angesetzt, es geht nach einem 4:1 (10,7,-10,4,6) über die Deutsche Nina Mittelham gegen Szöcs.
Sprachlos
„Ich weiß jetzt nicht, was ich sagen soll“, meinte Polcanova im ORF-Interview über ihren Erfolg. „Egal, was heute noch passiert, bin ich schon sehr dankbar für dieses Turnier. Wenn ich am Mittwoch so etwas gedacht hätte, hätte ich es selbst nicht geglaubt.“ Die Anspannung sei sehr groß gewesen, sie habe in der Nacht davor auch nicht viel geschlafen. Man müsse die Spannung aufbauen, dürfe aber nicht zu angespannt sein. Sie habe aber an sich geglaubt. „Ich habe eine gute Bilanz gegen Nina, vielleicht hat sich das positiv auf das Match ausgewirkt.“
Im Finale kommt es zum Duell um Gold der topgesetzten Weltranglisten-13. Szöcs gegen die auf Position zwei eingestufte Lokalmatadorin, der Weltranglisten-14. Im Head-to-Head liegt Polcanova klar voran, gegen ihre gute Freundin Szöcs hat sie überhaupt noch nie verloren. Beide präsentierten sich im Wochenverlauf in überaus starker Form, Szöcs setzte sich in ihrem Semifinale gegen die Spanierin Maria Xiao mit 4:1 durch. „Mein Ziel war mein erstes EM-Semifinale, meine erste Einzel-Medaille. Jetzt will ich auch Gold“, erklärte die 29-jährige Osteuropäerin.
Revanche verhindert
Gegen Mittelham wehrte Polcanova wie im Viertelfinale am Samstag gegen deren Landsfrau Sabine Winter die angestrebte Revanche für die Europameisterschaften 2022 in München ab, bei denen sie Winter im Semifinale mit 4:3 besiegt hatte. Im Endspiel musste Mittelham bei einem 0:2-Satzrückstand wegen einer Schulterverletzung aufgeben. Bevor es nun für Polcanova in der TipsArena um den goldenen Schlusspunkt geht, ist gegen die Tschechin Hana Matelova und die Slowakin Barbora Balazova der erneute Doppel-Titelgewinn möglich.
Gegen Mittelham war Polcanova mit einem Head-to-Head von 5:1 gegangen, hatte aber gleich zwei Satzbälle abzuwehren – vor allem mit ihrer gefährlichen Rückhand. Im zweiten Durchgang ließ sie nach 6:7-Rückstand keinen Gegenpunkt mehr zu. Es folgte der erst zweite Satzverlust Polcanovas im Einzel-Turnier, auf das sie mit einem souveränen Gewinn des vierten Durchganges antwortete. Mit diesem Vorteil im Rücken zog Polcanova ihre Mission durch. Polcanova: „Der erste Satz war sehr wichtig. Im zweiten habe ich gedacht, ich muss noch aggressiver spielen.“
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