Die Floriani-Kapelle im Kremser Ort Eisentratten würde heute wohl nicht mehr stehen, wenn sich engagierte Bürger nicht selbst um den Erhalt des Gotteshäuschens bemüht hätten.
Entzückend, klein, historisch interessant und in eine Felswand hineingebaut – die Floriani-Kapelle im Kremser Ort Eisentratten wurde 1664 erbaut und bringt wegen ihres einzigartigen Anblicks Einheimische und Touristen immer wieder zum Staunen.
Doch was viele nicht wissen und heutzutage wohl immer seltener wird: Das Kirchlein ist im Privatbesitz und wird somit von neun engagierten Familien aus dem Ort gehegt und gepflegt – sonst würde es wohl nicht mehr stehen. „Erst heuer haben wir sie komplett saniert, auch ein neues Dach errichtet“, erzählt Unternehmer Hans Gasser, beim „Krone“-Lokalaugenschein. „Die Arbeiten waren alles andere als einfach. Die Materialien mussten hinaufgetragen werden, mit Hilfe eines Krans wurde das Dach auf Vordermann gebracht.“
Gut 60 Stufen führen zur Kapelle hinauf, oben angelangt, fasziniert ein herrlicher Ausblick auf das idyllische Tal. Im Inneren warten Kunstwerke – ein wertvoller Altar, alte Bücher. „Für gut 30 Leute ist hier Platz“, fügt Franz Koch hinzu. Denn nicht selten wird die Kapelle auch für bestimmte Anlässe wie Taufen gemietet. Und da lassen die Eigentümer dann auch die Kirchenglocke läuten. „Nicht zu vergessen ist die jährliche Messe am Floriani-Tag, 4. Mai“, betont Herbert Zweibrot stolz.
Kampf gegen Schafstall
„Unsere Eltern haben die Kirche 1955 von der Gemeinde abgekauft. Denn ein anderer wollte sie in einen Schafstall um installieren“, erzählt Johann Ott. Das wollten damals aber alle verhindern und so schloss man sich zusammen, um das Gotteshäuschen und heutige Wahrzeichen des Ortes selbst zu kaufen und damit zu retten. Um dem denkmalgeschützten Gebäude noch mehr Wertschätzung zu schenken, wollen die Besitzer nun Infotafeln über dessen bewegte Geschichte installieren.
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