Ist Röntgen Pflicht?

Patientin: „Das ist reine Abzocke von Zahnärzten!“

Niederösterreich
21.10.2024 11:00

Waldviertlerin wollte ohne Röntgen behandelt werden – die gebrochene Füllung wurde damit zur Odyssee. Denn sie musste viele Dentisten abklappern, bis ihr einer „röntgenfrei“ die neue Plombe machte. Sie ortet schamlose Geldmacherei und das Ausnutzen einer Notsituation, während der Zahnarzt und die Zahnärztekammer schweigen.

Einen Skandal ortet Physiotherapeutin Bettina Stoifl: „Ich fühle mich von vielen Zahnärzten nur mehr über den Tisch gezogen, wenn sie mir Leistungen aufzwingen, die nicht notwendig und sogar schädlich sind, um sich damit zu bereichern“, sagt die Waldviertlerin.

Behandlung ohne Röntgen verweigert
Dr. Alexander Engenhart aus Groß Siegharts hätte ihre eine gebrochene Plombe reparieren sollen. Sie verweigerte aber das Gebissröntgen, weil – ihrer Ansicht nach – zu viele davon Hirntumore fördern würden. „Ich bin selbst Angehörige eines Medizinberufs, dennoch sprach er mir jegliche Kompetenz ab, meinen Zahnstatus zu kennen, und verweigerte die Behandlung. Dabei bin ich keine Schmerzpatientin, habe garantiert keine Wurzelentzündung, Parodontitis oder Gingivitis bei optimalem Pflegezustand“, so Stoifl.

„Schamlose Geldmacherei“
Telefonisch wurde sie dann von „unzähligen weiteren Zahnarztpraxen“ ohne Röntgen abgelehnt, bis ihr doch ein Kassenarzt die Plombe ohne Panoramaröntgen erneuerte. Für Stoifl sei dies eine „schamlose Geldmacherei und Ausnützen einer Notlage auf Kosten der Patienten und Krankenkassen“. Denn wozu brauche man ein Panoramaröntgen des gesamten Gebisses, wenn lediglich bei einem einzigen Zahn die Füllung ausgebrochen sei und man „definitiv keine weitere Behandlung braucht und wünscht“?

Dentist und Zahnärztekammer schweigen
Weder Dr. Engenhart noch die Zahnärztekammer wollten gegenüber der „Krone“ Stellung dazu nehmen. Ein Waldviertler Zahnarzt möchte anonym bleiben, aber klärt auf: „Das mit der Strahlung ist ein aufgesetzter Blödsinn. Heutzutage sind unsere Geräte äußerst strahlungsarm. Da bekommt man im Flugzeug viel mehr davon ab – und das ist nicht der Rede wert!“

Wenn die Patientin darauf bestehe, das Röntgen nicht zu machen, würde er sie aber mit dem Verweis auf eine Akutbehandlung und rascher Kontrolle behandeln. „Wir sehen nur einen kleinen Teil. Drunter schauen kann man nur mit Röntgen. Und oft einmal können da schwerwiegende Probleme schlummern!“

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