Seit 1924 gibt es die evangelische Superintendenz im Burgenland, seit 1924 ist der Heilige Martin Landespatron.
Das Jahr 2024 ist für die evangelische Kirche im Burgenland ein historisches: Vor 100 Jahren wurden die evangelischen Kirchengemeinden im Land zu einer eigenen Superintendenz zusammengelegt. Heute gibt es im Burgenland insgesamt 29 evangelische Gemeinden. Rund 30.000 Burgenländer sind evangelisch. Mit 10,5 Prozent hat das Land den höchsten Anteil an evangelischen Christen, österreichweit sind es 3 %.
Nach zahlreichen Feierlichkeiten in den vergangenen Monaten fand das Jubiläumsjahr im Rahmen des Reformationsempfangs, zu dem Superintendent Robert Jonischkeit und Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer nach Eisenstadt geladen hatten, seinen Höhepunkt.
Karfreitag soll gesetzlicher Feiertag werden
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte dabei vor allem die Verbundenheit zwischen der Geschichte des Landes mit jener der evangelischen Kirchengemeinden: „Die evangelische Kirche ist immer schon ein integraler Teil der burgenländischen Identität. Das Miteinander, der partnerschaftliche, respektvolle Umgang, waren eine Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung unseres Bundeslandes.“ Aus diesem Grund habe man den Karfreitag im Regierungsprogramm als freien Tag für die Mitarbeiter verankert. „Wir unterstützen die Bestrebungen der evangelischen Kirche, den Karfreitag als gesetzlichen Feiertag zurückzubringen“, so Doskozil.
„Martin steht für das Teilen und die Nächstenliebe“
Auch die römisch-katholische Kirche hat heuer allen Grund zu feiern: Vor 100 Jahren wurde der Heilige Martin als Landespatron auserkoren. Zum Jubiläum organisiert die Diözese Eisenstadt eine Wallfahrt zu Martins Grab nach Tours. Angeführt werden die 140 Gläubigen, die am Samstag aufgebrochen sind, von Bischof Ägidius Zsifkovics. Neben Kirchenvertretern sind auch Vertreter der Landespolitik dabei, allen voran Landtagspräsident Robert Hergovich.
Die sechstägige Pilgerreise führt von Paris nach Tours, der Bischofsstadt des Heiligen Martin. Höhepunkt ist die Andacht an der Grabstätte des Landespatrons. Danach geht es zur Kathedrale nach Chartres.
Bischof Zsifkovics streicht die spirituelle und gesellschaftliche Bedeutung dieser Reise hervor: „Der Heilige Martin steht für Nächstenliebe, Gemeinschaft und das Teilen. Gerade heute, in Zeiten großer Herausforderungen, ist sein Vorbild aktueller denn je.“
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