Täter schweigt

Graz: Pfeil-Anschlag stellt Polizei vor ein Rätsel

Steiermark
21.10.2024 06:00

Ein 38-jähriger Drogensüchtiger aus Graz schoss im Wahn mit Pfeil und Bogen auf seine Freundin. Die 42-Jährige schwebte tagelang in Lebensgefahr, befindet sich nun aber in häuslicher Pflege. Der Täter sitzt in Haft – und spricht kein Wort.

„Hilfe, mein Freund hat auf mich geschossen. Mit Pfeilen. Ich verblute.“ Es ist Sonntag, der 15. September, als die Grazer Polizei um 6.55 Uhr der Notruf einer 42-Jährigen erreicht. Die Frau atmet schwer, kann kaum sprechen, weiß nicht, wo sie sich befindet. Sie ist schwerst verletzt, in ihrem Oberkörper stecken zwei Pfeile, abgefeuert von einem 38-Jährigen, mit dem sie erst seit kurzer Zeit zusammen ist. Das Paar ist drogensüchtig, in der Szene einschlägig bekannt. Den Beamten gelingt es, den Aufenthaltsort des Opfers, eine Wohnung im Bezirk Gries, zu eruieren.

In häusliche Pflege entlassen
Sie gehört dem mutmaßlichen Täter, der aber längst über alle Berge ist, als die ersten Streifenwagen eintreffen. Die 42-Jährige wird ins Spital gebracht und sofort notoperiert. Tagelang schwebt sie zwischen Leben und Tod, die Projektile haben den Herz- und Bauchbereich getroffen, mehrere Organe verletzt. Nur der Kunst der Grazer Ärzte ist es zu verdanken, dass sie den Mordanschlag ihres Freundes überlebte. „Mittlerweile konnte sie wieder in häusliche Pflege entlassen werden“, bestätigt Fritz Grundnig, Sprecher der Polizei.

Nach der Wahnsinnstat flüchtet der Bogenschütze mit einem schwarzen Auto in die Südoststeiermark. Als er eine Panne hat und den Vorderreifen wechseln muss, sprechen ihn Einheimische an, fragen ihn, ob sie ihm helfen können. „Er wirkte völlig abwesend und war unfreundlich. Irgendetwas stimmte offensichtlich nicht mit ihm“, berichtet ein Augenzeuge. Gegen 19 Uhr stoppen Cobra-Beamte den Flüchtigen in einem Waldstück in Fehring mit einem Schuss, der ihn schwer verletzt.

Mittlerweile genesen, sitzt der 38-Jährige nun in Graz in Haft. Das Motiv seiner Bluttat stellt die Kriminalisten aber nach wie vor ein Rätsel – denn der Grazer schweigt beharrlich. „Er spricht nicht mit der Polizei“, sagt Fritz Grundnig. Handelte der Mann im Suchtgift-Rausch, war es ein Mordversuch im Streit? Diese Frage kann nur das Gericht klären ...

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