Eine aktuelle Studie zeigt schonungslos auf, wie Österreich bei der Integration versagt. Denn immer mehr Schüler sprechen daheim nicht Deutsch.
Die Sprachbarrieren sind bei Österreichs Migranten besonders hoch. Dies ergibt eine aktuelle Studie des wirtschaftsliberalen Thinktanks Agenda Austria. Die Zahl jener Schüler, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, hat bei Migranten der ersten Generation in den letzten Jahren stark zugenommen (siehe Grafik unten).
Befund für Migranten zweiter Generation ernüchternd
Auch der Befund für Migranten zweiter Generation fällt ernüchternd aus. Es gibt keine großen Unterschiede. „Das ist eine traurige österreichische Besonderheit. Im internationalen Vergleich ist Österreich hier sehr schlecht unterwegs“, sagt Ökonomin Carmen Treml von der Agenda Austria.
Die erhobenen Zahlen schlagen sich nämlich auch nachweislich bei den Pisa-Tests nieder.
Carmen Treml, Agenda Austria
Niederschlag in den schulischen Leistungen
Die Ökonomin der Agenda sieht in diesen Zahlen einen Beleg für gravierende Mängel in der Integration.
Jene, die nicht die deutsche Sprache daheim pflegen, schneiden zudem wenig überraschend in der Schule viel schlechter ab. „Diese 82,5 Prozent, wie sollen die dann ordentlich dem Unterricht folgen können?“, fragt Treml, die Maßnahmen von der Politik einfordert.
Diese Maßnahmen werden gefordert
Sprachunterricht schon fix ab ein bis zwei Jahren. Mit intensiven Kursen. Je jünger, desto besser funktioniert der Spracherwerb. Fehlt dieser oder kommt er zu spät, habe das die entsprechenden Auswirkungen bei Weiterbildung und Berufsleben.
„Die erhobenen Zahlen schlagen sich nämlich auch nachweislich bei den Pisa-Tests nieder.“ Hier gebe es enorme Unterschiede zwischen klassischen Einheimischen, Migranten, die daheim Deutsch sprechen, und jenen, die das nicht tun.
„Wir müssen hier endlich gegensteuern“
Der Migrationsanteil steigt, das Problem werde dadurch immer größer. Ein enormes gesellschaftliches Problem. Für alle Betroffenen und Beteiligten. Es drohen immer mehr abgehängte Personen. Perspektivenmangel inklusive. Carmen Treml: „Wir müssen hier endlich gegensteuern.“
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