Die beiden Kabarettisten Christoph Grissemann und Dirk Stermann hatten sich in der Satire-Sendung „Willkommen Österreich“ über die Aussprache der Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch lustig gemacht. Die Grünen-Politikerin konterte mit einem offenen Brief. Daraufhin entschuldigten sich die beiden Satiriker per Mail bei der Politikerin.
Über Humor lässt sich bekanntlich streiten. Ganz und gar nicht zum Lachen fand die Bregenzer Grünen-Politikerin Sandra Schoch das, was sie unlängst in der ORF-Satiresendung „Willkommen Österreich“ zu hören und sehen bekam.
Aussprache als Folge einer neurologischen Stimmstörung
Die beiden Kabarettisten Dirk Stermann und Christoph Grissemann hatten sich in der Ausgabe vom 15. Oktober in ihrer bekannt bissigen Art über die Aussprache von Schoch lustig gemacht. In einem Beitrag zur Landtagswahl sprach Stermann konsequent von „Vorahberg“. Diese Verballhornung wurde erklärt durch eine Interviewsequenz mit der Bregenzer Vizebürgermeisterin, in welcher sie ebenfalls mehrfach „Vorahberg“ statt „Vorarlberg“ sagt. Stermann und Grissemann legten ihr diese Aussprache in weiterer Folge unter anderem als „Weinerlichkeit“ aus.
Schoch wehrt sich
Mit dieser Interpretation hat Sandra Schoch allerdings keine Freude. In einem offenen Brief via der Plattform „X“ (vormals Twitter) wendete sie sich nun direkt an das Kabarettisten-Duo: „Meine vermeintlichen Ausspracheprobleme haben nichts mit dem Bregenzer Dialekt zu tun. Tatsächlich sind sie eine Folge einer neurologischen Stimmstörung, die als spasmodische Dysphonie vom Adduktor-Typ bekannt ist. Diese Erkrankung verursacht unwillkürliche Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur und beeinträchtigt den Sprechvorgang massiv. Was für Sie wie ,weinerliches’ Sprechen wirkt, ist in Wirklichkeit ein offener Kampf vor der Kamera, verständlich sprechen zu können“, erklärt Schoch.
Sprechen sei für Menschen mit spasmodischer Dysphonie eine fortlaufende Anstrengung, besonders bei bestimmten Vokalkombinationen und mehrsilbigen Worten – „so auch beim Wort ,Vorarlberg’“, stellt die Politikerin klar.
Die Reaktion der beiden Moderatoren Dirk Stermann und Christoph Grissemann ließ nicht lange auf sich warten. Inzwischen entschuldigten sich die Satiriker per Mail bei der Grünen-Politikerin.
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