„MammaCare“ nennt sich ein Programm zur gezielten Selbstuntersuchung. Frauen lernen, – zusätzlich zur Früherkennung – Knoten zu entdecken. Denn wie man seine Brust richtig und professionell untersucht, kann man lernen, unabhängig von einem Arztbesuch! Das gibt Frauen Sicherheit.
Vier Freundinnen folgen gespannt den Anweisungen der beiden Trainerinnen Katharina König und Tatjana Lagus. Heute haben sie einen besonderen Kurs – sie lernen in der Kleingruppe, ihre Brüste genau abzutasten, um etwaige Anomalien rasch zu entdecken. Gestartet haben sie mit Modellen (siehe Bild oben), um den Tastsinn zu schulen, und zu erfahren, wie sich verschiedene Veränderungen überhaupt anfühlen könnten. Das nimmt Ängste und Unsicherheiten. Jetzt probieren sie es an der eigenen Brust – unter genauer Anleitung der Trainerinnen und nach einem systemischen Verfahren.
Klinisch anerkannte Methode
„Meist geben wir Einzelkurse oder die Frauen sind zu zweit, aber es können eben bis zu vier Damen sein, welchen wir die MammaCare®-Methode beibringen, die einzige anerkannte klinische Methode zur Selbstuntersuchung der Brust“, erklärt die Krankenpflegerin und „Breast Care Nurse“ (BCN) Katharina König.
Sie und ihre Kollegin, Tatjana Lagus, ebenfalls aus der Krankenpflege kommend, ergänzt: „Dieses Programm soll eine Ergänzung zum Brustkrebs-Früherkennungsprogramm darstellen. Frauen können damit selbst dazu beitragen, gesund zu bleiben. Jede Brustuntersuchung ist grundsätzlich sinnvoll, doch hat man beim Arzt oft das Gefühl, sie ist in einer Minute erledigt. In unseren Kursen lernt man – in bis zu drei Stunden, je nach Gruppengröße -, in drei Druckstärken gründlich in die Tiefe des Gewebes zu tasten.“
Je früher ein Knoten entdeckt wird, umso besser
Die MammaCare®-Methode wurde in den 1970er Jahren an der University of Florida (USA) entwickelt. Sie lehrt, kleinste Veränderungen im Brustgewebe zuverlässig zu ertasten. Und tatsächlich, mit der Zeit und etwas Übung vermögen die Frauen dann Ungewöhnliches im Millimeterbereich zu erkennen. Vorteil: „Je früher ein Knoten entdeckt wird, umso besser. Es muss natürlich nicht immer Krebs dahinterstecken, aber wenn, ist natürlich eine möglichst frühe Diagnose und folgende Therapie entscheidend“, erläutert Katharina König.
Viele Frauen tasten falsch
Viele Frauen tasten zwar immer wieder halbherzig, ob sie Knoten entdecken, doch oft passieren dabei Fehler. „Es beginnt schon mit dem falschen Zeitpunkt für die Untersuchung“, gibt Tatjana Lagus zu bedenken: „Am besten untersucht man seine Brust am Ende der Periode, da steht das Gewebe am wenigsten unter hormonellem Einfluss und ist daher weicher. Auch sollte man sich im Liegen abtasten, damit sich die Brust gleichsam am besten ,entfaltet’. Es ist ebenso nicht empfehlenswert, mit Duschgel oder Salben zu tasten, sonst gleitet man über eventuelle Erhebungen darüber.“
Die Selbstuntersuchung beginnt in der Achselhöhle. Dann tastet man mit den Kuppen von drei Fingern (linke Hand für die rechte Brust und umgekehrt) systematisch in einer streifenförmigen Bewegung ab. Der Vorgang erfolgt in drei Druckvarianten.
Monatliche Routine
„Am besten natürlich, wenn diese Art der Untersuchung zur monatlichen Routine wird. Schließlich kann sich eine Geschwulst auch in den zwei Jahren zwischen zwei Mammografien bilden“, so die Expertinnen. „Niemand redet über solche Brustuntersuchungen, auch nicht im Freundeskreis! Wir wollen das Tabu brechen und alle Frauen dazu animieren, sich selbst korrekt abzutasten. Das gibt Sicherheit und kann schließlich Leben retten.“
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