„Beirut in Flammen“

Israel bedauert Tod von libanesischen Soldaten

Außenpolitik
21.10.2024 15:53

Israel hat nach Worten seines Außenministers mit den jüngsten Luftangriffen im Libanon die Hauptstadt „Beirut in Flammen“ gesetzt. Ziel der großen Offensive des israelischen Militärs sei die Finanzstruktur der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in Beirut und anderen Landesteilen gewesen. Unterdessen entschuldigte sich die israelische Armee für den Tod von drei libanesischen Soldaten bei einem Angriff am Sonntag.

Es sei am Sonntag ein Lastwagen in einer Gegend angegriffen worden, in der zuvor ein Lastwagen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah attackiert worden sei. Der Hisbollah-Lastwagen habe Raketen transportiert. Später sei deutlich geworden, dass es sich um einen Lastwagen der libanesischen Armee gehandelt habe und drei Soldaten getötet worden seien. 

Libanesische Soldaten begutachten ein zerstörtes Fahrzeug im Norden des Landes. (Bild: APA/AP)
Libanesische Soldaten begutachten ein zerstörtes Fahrzeug im Norden des Landes.

„Israel geht nicht gegen die libanesische Armee vor“
„Die Ankunft eines Lastwagens der libanesischen Armee war der israelischen Armee nicht bekannt“, hieß es in einer Mitteilung. „Die israelische Armee geht nicht gegen die libanesische Armee vor und entschuldigt sich für diese ungewollten Umstände.“ Die libanesische Armee verhält sich in dem Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz neutral. Allerdings waren die libanesischen Streitkräfte bereits in den vergangenen Wochen unter Beschuss geraten und erwiderten dann das Feuer. Damals sollen ebenfalls libanesische Soldaten ums Leben gekommen sein.

Diesmal hatte die israelische Luftwaffe „Finanzinstitute“ der Hisbollah in Beirut im Visier. (Bild: APA/AP)
Diesmal hatte die israelische Luftwaffe „Finanzinstitute“ der Hisbollah in Beirut im Visier.

Die Hisbollah feuerte unterdessen erneut eine Salve von Raketen auf den Norden Israels ab. Nach Angaben der israelischen Armee flogen rund 40 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet. Einige davon habe die Raketenabwehr abgefangen, andere seien einschlagen. Es gab zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die Armee teilte mit, die Luftwaffe habe im Libanon15 Raketenabschussrampen der Hisbollah angegriffen, die auf Zivilisten im Norden Israels gezielt hätten. Darunter seien auch Rampen, die bei den jüngsten Raketenangriffen eingesetzt worden seien.

Das Hauptaugenmerk galt aber am Sonntag und in der Nacht auf Montag dem „Finanzzentrum“ der Hisbollah. Gezielte Angriffe gegen Dutzende von Einrichtungen und Anlagen seien durchgeführt worden, die von der Hisbollah „zur Finanzierung ihrer terroristischen Aktivitäten gegen den Staat Israel genutzt werden“, teilte die israelische Armee mit. Die Angriffe seien in der Umgebung von Beirut, im Südlibanon und tief im Landesinneren geflogen worden. Die Armee bestätigte den Angriff auf die Vereinigung Al-Kard Al-Hassan. Diese verwalte Gelder, mit denen die Aktivitäten der Hisbollah finanziert würden, einschließlich des Kaufs von Waffen und der Zahlungen an Mitglieder des militärischen Flügels der Hisbollah.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten.

Bewohner Beiruts berichten von schweren Schäden, wohin das Auge reicht. (Bild: APA/AP)
Bewohner Beiruts berichten von schweren Schäden, wohin das Auge reicht.

Bewohner Beiruts: „Man sieht nichts, außer Schäden“
Einwohner Beiruts berichteten von schwerer Zerstörung. „Man sieht nichts außer Schäden“, sagte ein Anrainer namens Ali der dpa. Ein angegriffenes Gebäude der Al-Kard al-Hassan, einer Art eigene Bank der Hisbollah, sei komplett zerstört und benachbarte Gebäude seien beschädigt, sagte er weiter. Die Hisbollah-Miliz sperrte das Viertel nach den Angriffen ab und ließ nur Anrainer das Gebiet betreten.

Die mit dem Iran sowie der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah erklärte zudem, israelische Soldaten in mehreren Grenzorten im Südlibanon ins Visier genommen zu haben. Sie habe mehrere Raketensalven auf israelische Truppen am östlichen Rand von Markaba abgefeuert.

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