Fördergelder für die am Arbeitsmarkt und sozial wertvollen Projekte verlegte das AMS großteils in die Ballungsräume. Die Betriebe, denen man es jetzt alles andere als leicht macht, kämpfen ums Überleben. Jetzt scheint aber neue Hoffnung am Horizont aufzutauchen.
Kleiner Lichtblick für das Projekt Eibetex, das mit sechs weiteren Sozialbetrieben in Niederösterreich am seidenen Faden einer stark gekürzten Förderung des AMS hängt. Dort will man künftig mit dem Modell eines „Reallabors“ nicht nur Arbeitsmarktgelder, sondern auch Sozialfördertöpfe anzapfen, um zu überleben. Denn der hohe soziale Charakter ist unübersehbar.
Um die „aktuelle Situation zu entwirren und inhaltliche Konzepte zu den Projekten sowie weitere benötigte Gesprächspartner zu erörtern“, gibt es nach Absprache von Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Landesvize Stephan Pernkopf nun einen Termin am 26. November in der Landesregierung.
Als Fürsprecher der in der Luft hängenden Betriebe ergriff Theologe Karl Immervoll die Initiative, der etwa ein Dutzend Sozialprojekte aus der Taufe gehoben hat. „Wir wurden von einem zum anderen geschickt, keiner fühlte sich zuständig. Dieses Projekt passt halt nicht nur in eine Schublade und die Zeit drängt“, legt Immervoll große Hoffnung in diesen Termin.
Bei drei Landesräten und dem Landesvize „angeklopft“
Neben Teschl-Hofmeister und Pernkopf (beide ÖVP) hat er auch bei den Landesrätinnen Susanne Rosenkranz (FPÖ) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) – für Arbeitsmarkt sowie soziale Verwaltung verantwortlich – die Klinken geputzt. Bisher waren diese Bemühungen allerdings nicht von Erfolg gekrönt.
Auf nach der Wahl vertröstet
Als Vertreter des Armutsnetzwerks hatte Immervoll vorige Woche einen Termin bei Rosenkranz. Bei Eibetex sei man vom Stab aber nur auf die Zeit nach der Wahl und neue Postenbesetzungen vertröstet worden. Man fördert das AMS-Projekt anteilhaft mit, sonst zeigt das Büro aber die kalte Schulter: „Es ist nicht Aufgabe von Fördergebern, Projekte vorzuschlagen, oder zu entwickeln.“
Königsberger-Ludwig führte Gespräche
Feuer und Flamme für das Projekt ist hingegen Königsberger-Ludwig. Als lediglich für die soziale Verwaltung Zuständige sieht sie keine inhaltliche Zuständigkeit oder Budgetansätze aus ihrem Bereich, mit denen das Projekt mitfinanziert werden könnte. Aus fehlender Kompetenz sieht sie es daher auch „schwer bis gar nicht möglich“ einen runden Tisch einzuberufen.
Ich sehe in Projekten wie diesen eine äußerst wertvolle Hilfestellung für langzeitarbeitslose Menschen, um ihnen wieder Perspektiven am Arbeitsmarkt zu ermöglichen sowie Selbstwert und Sinnstiftung zurückzugeben.
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig
Bild: P. Huber
Grundsätzlich sehe Königsberger-Ludwig in Projekten wie diesen eine „äußerst wertvolle Hilfestellung für langzeitarbeitslose Menschen, um ihnen wieder Perspektiven am Arbeitsmarkt zu ermöglichen sowie Selbstwert und Sinnstiftung zurückzugeben“. Deshalb habe sie in dieser Sache mit der aus ihrer Sicht zuständigen Landesrätin Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Sandra Kern Gespräche geführt. „Ich habe gebeten, hier neue, umsetzbare Wege zu prüfen.“
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