Getreide, Obst, Gemüse – die Kärntner Erträge sind heuer stark gesunken. Da noch dazu die Preise für Saatgut, Diesel und Düngemittel steigen, bleibt den Bauern immer weniger!
„Wir haben die schlechteste Getreideernte seit vielen Jahren. Auch wenn es bei Soja etwas besser ausschaut, bleibt die Ernte 2024 in Summe weit unter dem Durchschnitt“, klagt Landwirtschaftskammer-Chef Siegfried Huber bei der Erntebilanz.
Zudem sind auch noch die Ausgaben für Saatgut, Düngemittel und Treibstoff gestiegen. „Damit bleibt unseren Bauern einfach zu wenig“, so Huber weiter. „Insgesamt vertreten wir 18.000 Betriebe, schon im Vorjahr gab es einen Einkommensrückgang.“
Vor allem die Wetterkapriolen bzw. der Klimawandel sei schuld an den geringen Erträgen. „Der Niederschlag war im Herbst 2023, zum Zeitpunkt der Aussaat für Weizen, Roggen und anderen Getreidearten, besonders groß“, erklärt Erich Roscher, Leiter Pflanzliche Produktion. „Hohe Temperaturen im März und April sorgten für einen frühen Vegetationsstart. Im Drautal wurden sogar 30 Grad gemessen. Im April folgte jedoch der Frost und im August 20 Hitzetage, da lagen die Temperaturen vier Grad über dem Schnitt.“ Beim Getreide gab’s daher eine Einbuße von 19 Prozent. „Die Maisernte ist derzeit noch im Laufen, aus heutiger Sicht fällt sie jedoch unterdurchschnittlich aus, während die Sojabohnenernte in Summe noch gut ist.“
Wenn eine schwache Ernte auf hohe Erzeugerpreise trifft, bleibt den Bauern einfach zu wenig. Wir haben Forderungen wie steuerbegünstigten Agrardiesel und ein Ende der Bürokratie auf den Höfen an die neue Regierung.
Siegfried Huber, Präsident Landwirtschaftskammer Kärnten
Auch im Obstbau sind heuer geringere Erntemengen zu verzeichnen, vor allem Stein- und Beerenobstbau waren Opfer der Witterungsbedingungen. Die Weinbauern klagen ebenfalls über einen geringen Ernteertrag, wobei der Herbst noch für hervorragende Qualität sorgte.
Bioackerflächen wachsen in Kärnten übrigens stetig. Aktuell werden etwa 11.800 Hektar biologisch bewirtschaftet.
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