Folgen des Klimawandel

Durch aufgeheizte Erde drohen Super-Stürme

Österreich
21.10.2024 20:00

Wetter-Wahnsinn von Mutter Natur – kein Tag vergeht, ohne dass es rund um den Globus zu überbordenden Wetterereignissen kommt. Der Klimawandel verstärkt das Geschehen.

Die Hurrikans „Milton“ und „Helene“ fegten durch die USA, forderten Tote und hinterließen Verwüstung und Chaos. Auch in unserem Nachbarland Italien brachte ein Polar-Zyklon vergangenes Wochenende regional massive Überschwemmungen. Und die Experten sind sich einig: Der Klimawandel verschärft die Unwetterkatastrophen – auch in Europa!

Unwetter in Südeuropa stets im Herbst und Frühjahr 
„Bei tropischen Wirbelstürmen spielen die Wassertemperaturen eine entscheidende Rolle, weshalb man davon ausgeht, dass der Klimawandel zu einer schnelleren Verstärkung von Unwettern führt“, warnt Konstantin Brandes von der privaten Wetterstation Ubimet im „Krone“-Gespräch – und weiter: „Blockierte Wetterlagen werden im Zuge des Klimawandels häufiger werden, da sich die atmosphärische Zirkulation ändert. Zudem nimmt die Regenmenge in feucht-gesättigter Luft um etwa sieben Prozent pro Grad Erwärmung zu. Bei lokalen Gewittern kann es dadurch im Mittel zu deutlich mehr Niederschlag kommen, als es ohne Klimawandel der Fall wäre.“

Hohe Wassertemperaturen
Der jüngste Wetter-Wahnsinn in „bella Italia“ hingegen, der auch in Frankreich für Fluten sorgte, ist jedoch altbekannt und kommt alljährlich im Herbst und Frühwinter vor. Brandes: „Im Sommer liegt Südeuropa häufig unter dem Einfluss der subtropischen Hochdruckgebiete, welche sich von den Azoren und Nordafrika nordwärts ausbreiten. Im Herbst verlagert sich der Jetstream langsam südwärts, und die Ausläufer des subtropischen Hochdruckgürtels werden nach Afrika abgedrängt.“

Zitat Icon

„Bei tropischen Wirbelstürmen spielen die Wassertemperaturen eine entscheidende Rolle, weshalb man davon ausgeht, dass der Klimawandel zu einer schnelleren Verstärkung von Unwettern führt.

Konstantin Brandes

Dadurch nimmt die Tiefdrucktätigkeit zu, die im Zusammenspiel mit den noch hohen Wassertemperaturen zu einer labilen Schichtung der Luft führt. Die Folge: Sintflutregen und Hochwasser. Doch von welchen Unwetterszenarien werden wir in Österreich vermehrt betroffen sein?

Daten und Fakten

  • Hurrikans und Zyklone sind tropische Wirbelstürme. Erstere treten im Atlantik (USA, Karibik, Mexiko) auf, Zweitere im Indischen Ozean.
  • Orkane sind Nord-atlantische Tiefdruckgebiete mit Windspitzen bis zu 118 km/h.
  • Tornados sind kleinräumige Luftwirbel, die bis zu einer Stunde andauern können.
  • Die Fujita-Skala zur Messung von Tornados wurde 1971 entwickelt und diente der Schadenserhebung. Sie wurde 2007 zur EF-Skala mit fünf Einheiten – von 104 km/h bis zu Spitzen von mehr als 322 km/h – weiterentwickelt.

Extreme Windereignisse nehmen in Mitteleuropa zu
Brandes: „Tage, an denen es leicht bis mäßig regnet, werden seltener, während Tage mit großen Niederschlagsmengen in den vergangenen 30 Jahren häufiger wurden. Obwohl der Extremniederschlag zunimmt, steigt regional auch die Gefahr von Dürren.“ Die Verdunstung in der Alpenrepublik nimmt aber in einem wärmeren Klima auch ständig zu, andererseits entziehen die Pflanzen dem Boden aufgrund der längeren Dürrephasen mehr Wasser. Ein Teufelskreis.

Auch was Stürme betrifft, sind sich die Experten von GeoSphere Austria einig. Modelle deuten darauf hin, dass extreme Windereignisse in Mitteleuropa zunehmen, bei uns vor allem entlang der Alpen. Zu erwarten sind demnach mehr Herbst- und Winterstürme.

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