Nach Radfahrer-Tod
Paris: „Krieg“ gegen SUVs eskaliert
Die Straßen der französischen Hauptstadt werden zum „Schlachtfeld“. Der Konflikt zwischen SUV-Fahrern und Radfahrern spitzt sich zu – mit tödlicher Gewalt.
Besonders seit dem tragischen Tod eines Radfahrers (27), der beim Streit von einem SUV-Lenker absichtlich überfahren wurde, ist die Lage außer Kontrolle geraten. Während die Ermittlungen gegen den SUV-Lenker in Paris wegen Mordverdachts laufen, entlädt sich die Wut der Radfahrer nun in einer Serie von Racheaktionen. In Toulouse ließen Aktivisten bei Dutzenden SUVs die Luft aus den Reifen. „Das sind tödliche Maschinen“, meint der Sprecher der Gruppe „No SUV Tolosa“. Die Straßen von Paris und anderen Städten seien nicht für diese riesigen Fahrzeuge ausgelegt, argumentieren die Aktivisten.
Anti-SUV-Aktivisten auch in Österreich unterwegs
Auch in Österreich gehen solche „Tyre Extinguisher“ (auf Deutsch: „Reifenplattmacher“) immer öfter gegen SUVs vor. Zuletzt waren Mitglieder der Klimagruppe „Luftnot Kollektiv“ im 18. Wiener Gemeindebezirk unterwegs und plätteten die Reifen von 40 Autos.
Die Kritik richtet sich vor allem gegen deren schiere Größe: Sie sind etwa 20 Zentimeter breiter, was Radfahrern oft keinen ausreichenden Platz lässt. Zudem verursacht ihre erhöhte Front bei Kollisionen schwerere Verletzungen.
Prämien für vollelektrische SUVs
Da ist es wenig hilfreich, dass Käufer von vollelektrischen SUVs in Frankreich bis zu 5000 Euro Prämie erhalten – mit Altfahrzeug-Schrottbonus sogar bis zu 6000 Euro. In anderen EU-Ländern wie Italien oder Spanien gibt es ähnliche Anreize. Immerhin: Paris hat die Parkgebühren für SUVs und andere schwere Fahrzeuge drastisch erhöht. Seit dem 1. Oktober müssen Fahrer von Fahrzeugen, die über 1,6 Tonnen wiegen, in der City bis zu 18 Euro pro Stunde zahlen, verglichen mit 6 Euro zuvor. Diese Änderung wurde durch einen Bürgerentscheid beschlossen, bei dem 54,5 Prozent dafür stimmten.
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