In der aktuellen Diskussion um die Regierungsbildung hört man – zumeist von altgedienten ÖVP-Granden, aber auch von der türkisen Parteispitze selbst -, dass man keineswegs mit der siegreichen Kickl-FPÖ koalieren könne, weil man eben ein eingefleischter „Großkoalitionär“ sei. Soll heißen, dass man, so wie es über lange Perioden der Zweiten Republik der Fall war, wieder auf eine schwarz-rote beziehungsweise rot-schwarze Zusammenarbeit in der Bundesregierung setzen wolle.
EINERSEITS ist es ja unbestreitbar, dass die Zusammenarbeit der beiden großen Gründungsparteien der Zweiten Republik lange Jahre einigermaßen funktioniert und uns Zeiten des sozialen Friedens und des wirtschaftlichen Aufstiegs beschert hat.
ANDERERSEITS haben wir als gelernte Österreicher nicht vergessen, wie diese Großen Koalitionen stets geendet haben: nämlich in gegenseitiger Blockade, in politischem Stillstand und Reformverweigerung. Und überdies beruhte die ÖVP-SPÖ-Kooperation auf dem schwarz-roten Proporz, mit dem sich die beiden Parteien die Republik in allen staatlichen und staatsnahen Bereichen aufgeteilt hatten. Parteibuch-Wirtschaft, Unfähigkeit und Korruption gehörten dazu.
Und so ganz nebenbei sei festgestellt, dass eine Neuauflage der schwarz-roten Zusammenarbeit längst keine große Koalition mehr wäre, sondern allenfalls eine kleine von drei Wahlverlierern.
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