Vergangene Woche hatte die voestalpine damit aufhorchen lassen, die Pläne für das Geschäftsjahr 2024/25 adaptieren zu müssen, weil der Stahlkonzern weniger Gewinn als gedacht machen wird. Jetzt muss auch Pierer Mobility ihre Prognosen kippen. Die Krise beim Motorrad- und E-Bike-Hersteller hält weiter an. Das hat auch Folgen im Management.
Im Juli hatte Pierer Mobility mit dem Abschied von Finanzvorstand Viktor Sigl überrascht. Zugleich hatte die Unternehmensgruppe, zu der die Motorradmarken KTM, GasGas, Husqvarna und MV Agusta gehören, bekannt gegeben, dass Gottfried Neumeister ab September in die Chefetage der Mattighofener einziehen wird.
Nun sind Neumeister, der früher bei DO & CO war, und Eigentümer Stefan Pierer die einzigen beiden verbliebenen Manager im Vorstand der Pierer Mobility. Denn: Am Montagabend teilte der Zweiradspezialist aus Oberösterreich mit, dass der Vorstand von zuletzt sechs auf nur noch zwei Personen verkleinert wird.
Lagerabbau geht langsamer voran
Die Doppelspitze will Pierer Mobility nun wieder auf Kurs bringen. Keine leichte Aufgabe, denn der Markt schwächelt. Die Nachfrage in den USA nach Motorrädern stottert, in Europa ist sie zwar relativ gleichbleibend, allerdings ziehen die Bikes aus dem Niedrigpreissegment. Die Folge: Der Lagerabbau bei KTM und Co. geht zwar voran, allerdings nicht so schnell wie ursprünglich gedacht.
Deshalb kappte das Unternehmen am Montag auch seine ursprünglichen Pläne und Erwartungen für den Umsatz, das Ergebnis und auch die Entwicklung der Nettoverschuldung des Geschäftsjahres 2024. Bis Jahresende wird man neuerlich überprüfen, ob zahlungswirksame Wertanpassungen nötig sind.
Mehrere Hundert Mitarbeiter mussten gehen
Schon im Dezember 2023 hatte Pierer Mobility damit aufhorchen lassen, Teile der Produktion sowie der Forschung und Entwicklung nach Asien zu verlegen. Mehrere Hundert Mitarbeiter waren von diesen Maßnahmen betroffen. Sie mussten das Unternehmen verlassen.
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