Proteste nach Urteil
Schwarzen erschossen: Polizist (40) freigesprochen
Zwei Jahre nach einem tödlichen Schuss auf einen Autofahrer ist ein Polizist in Großbritannien vom Mordvorwurf freigesprochen worden. Der Fall hatte Proteste ausgelöst und der Londoner Polizei auch Rassismusvorwürfe eingebracht.
Der Polizist wurde daraufhin im vergangenen Jahr wegen Mordes angeklagt – eine Jury am Strafgerichtshof Old Bailey befand den 40-Jährigen nun für nicht schuldig, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete.
„Angewandte Gewalt angemessen“
Der Chef der Metropolitan Police verteidigte seinen Kollegen. Er habe in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung getroffen, die er zum Schutz seiner Kollegen und Londons für notwendig gehalten habe, teilte Mark Rowley mit. „Die Jury hat entschieden, dass diese Überzeugung aufrichtig und die angewandte Gewalt angemessen war.“
Erschossener Autofahrer war laut Untersuchung nicht der Verdächtige
Polizisten hatten den jungen Autofahrer im September 2022 wegen eines Vorfalls am Vortag verfolgt und gestoppt. Einer Untersuchung zufolge galt der Mann aber nicht als Verdächtiger. Angehörige und Aktivisten hatten auch mit Protestmärschen Aufklärung gefordert.
Familie des Opfers am Boden zerstört
Die Familie des Opfers teilte mit, sie seien am Boden zerstört. Das Urteil lasse sie mit dem „tiefen Schmerz der Ungerechtigkeit“ zurück. „Keine Familie sollte diesen unvorstellbaren Schmerz ertragen, den wir erlebt haben.“ Die Entscheidung zeige, dass sein Leben und das Leben anderer nicht wichtig seien im System. „Unser Sohn hat Besseres verdient.“
Die Anklage ihres Kollegen hatte aber auch zu Protesten in der Metropolitan Police und zu einer Debatte über Schusswaffengebrauch geführt. Einige Beamte gaben ihre Waffenscheine aus Protest ab. Die Metropolitan Police steht zudem seit längerem in der Kritik. Ein Bericht hatte ihr attestiert, sie sei institutionell rassistisch, sexistisch und homophob.
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