Demos auf Ferieninseln

Einheimische stürmen Strand & beschimpfen Urlauber

Ausland
21.10.2024 21:30

Auf den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln haben am Sonntag erneut Tausende Menschen gegen den Massentourismus demonstriert. Sie stürmten und belagerten beliebte Strände der berühmten Feierinseln. „Dieser Strand gehört uns“, brüllten sie, während Touristen auf Strandtüchern und Sonnenliegen zuschauen mussten – oft nur wenige Meter neben der aufgebrachten Menge.

Die Behörden gaben die Zahl der Teilnehmer mit etwa 10.000 an. Bereits im April hatte es Demonstrationen gegeben, damals waren offiziellen Angaben zufolge mehr als 55.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Beliebte Reiseziele im Winter
Die Inseln sind aufgrund ihrer Lage vor der Nordwestküste Afrikas und ihres Klimas auch im Winter ein beliebtes Reiseziel.

Keine Ruhe, keine Aussicht: Dieser Urlauber hat zwischen den Demonstranten am beliebten „Las Americas“-Strand auf Teneriffa wenig Spaß. (Bild: AFP)
Keine Ruhe, keine Aussicht: Dieser Urlauber hat zwischen den Demonstranten am beliebten „Las Americas“-Strand auf Teneriffa wenig Spaß.
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)
(Bild: AFP)

„Wir sind Ausländer in unserem Land“
Demonstriert wurden demnach unter anderem im Ferienort Maspalomas auf Gran Canaria sowie auf Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma und El Hierro. Teilnehmer hielten unter anderem Plakate mit den Slogans „Somos extranjeros en nuestra tierra“ (etwa: „Wir sind Ausländer in unserem Land“) oder „Canarias no es un parque temático“ (etwa: „Die Kanaren sind kein Themenpark“) in die Höhe.

Begrenzung der Touristenzahlen gefordert
Die Forderungen der Demonstranten: Die Touristenzahlen und die Anzahl an Ferienwohnungen sollen begrenzt werden. Die verschiedenen Veranstalter prangerten ein „ungerechtes und nicht nachhaltiges“ Entwicklungsmodell im Tourismussektor an, wie die spanische Nachrichtenagentur Europapress berichtete.

Im Frühjahr und Sommer hatte es auch auf dem spanischen Festland sowie der Baleareninsel Mallorca größere Proteste gegen den Massentourismus gegeben.

Die Reiseindustrie macht in Spanien fast 14 Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Auf den Kanarischen Inseln sind es 35 Prozent, auf Mallorca sogar 45 Prozent.

Bezahlbarer Wohnraum als weiteres Anliegen
Ein weiteres Anliegen der Demonstranten: bezahlbarer Wohnraum. In den vergangenen zehn Jahren hätten sich die durchschnittlichen Monatsmieten auf den Inseln verdoppelt, sagte Víctor Martín, einer der Organisatoren von Protestmärschen im Sommer, der Deutschen Welle. Und: Jede dritte Wohnung soll mittlerweile ein Zweitwohnsitz eines Ausländers sein.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt