Mann musste ins Spital

Schwierige Suche nach Heimplatz für Bettlägerige

Oberösterreich
22.10.2024 13:00

Im Bezirk Braunau wird derzeit für 21 Personen dringend ein Heimplatz benötigt. Besonders akut ist ein Fall aus Auberg. Dort hat sich um eine Frau ihr Lebensgefährte lange gekümmert, nun erkrankte auch er schwer. Beide kamen ins Krankenhaus. Dort kann die Frau, die kein Notfall ist, nicht lange bleiben. 

Trotz vieler Bemühungen wird die Härtefallliste beim Sozialhilfeverband (SHV) Braunau seit einem Jahr nicht kürzer. Aktuell wird für 21 Personen dringend ein Heimplatz benötigt.

Nie um Heimplatz angesucht
„Zum Personalmangel kommt eine aktuell niedrige Sterberate hinzu. Das weniger Menschen in Heimen sterben, ist zwar sehr erfreulich, die Liste der Härtefälle wird dadurch aber nicht kürzer“, erklärt SHV-Geschäftsführerin Karin Altmüller. Es könne mehrere Wochen dauern, bis ein Platz in einem der sieben Heime im Bezirk frei wird.

Markus Köchl sucht seit Wochen nach einem Pflegeplatz für die Tante seiner Ehefrau.  (Bild: Scharinger Daniel/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Markus Köchl sucht seit Wochen nach einem Pflegeplatz für die Tante seiner Ehefrau. 

Ungeduldig auf einen frei werdenden Platz wartet auch Markus Köchl aus Auberg. Nicht für sich, sondern für die Tante seiner Ehefrau. „Sie ist seit vielen Jahren wegen einer Nervenkrankheit in Pension. Nach einem Fußbruch ist sie seit einiger Zeit bettlägerig. Da sich ihr Lebensgefährte um sie kümmerte, hat sie aber nie um einen Heimplatz angesucht.“

Lebensgefährte musste ins Krankenhaus
Nun musste der 72-Jährige wegen einer schweren Lungenentzündung ins Spital. Notgedrungen musste seine alleingelassene Partnerin mit. „Weil es kein medizinischer Notfall ist, will und kann sie das Krankenhaus aber nicht lange behalten“, ist Köchl ratlos.

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Die Liste der Härtefälle ist seit einem Jahr sehr lang. Dafür sorgen Mangel an Personal und eine aktuell niedrige Sterberate.

Karin Altmüller, SHV-Geschäftsführerin

Eine Kurzzeitpflege würde im Monat 5000 Euro kosten. Das monatliche Pflegegeld und die Pension der Frau machen insgesamt aber nur 2400 Euro aus. Für eine 24-Stunden-Hilfe fehlt in ihrem kleinen Haus der verpflichtende eigene Raum für die Pflegerin. SHV-Chefin Altmüller: „Uns ist der Fall der Frau aus Auberg bekannt. Sie ist aber erst seit zwei Wochen auf unserer Liste, wir versuchen alles, um für sie so rasch wie möglich einen Heimplatz zu finden“

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