Perfekte Brutstätten

Abholzung im Amazonasgebiet erhöht Malaria-Risiko

Wissenschaft
22.10.2024 09:39

Die starke Abholzung im Amazonasgebiet in Brasilien hat nicht nur verheerende ökologische Auswirkungen, sondern führt offenbar auch zu mehr Malaria-Fällen. Wissenschaftler konnten dies nach der Analyse von Daten aus zwei Jahrzehnten nachweisen. 

Nach der Auswertung von Daten aus den Jahren 2003 bis 2022 kam ein Team aus den USA und Brasilien zu dem Schluss, dass die Zunahme der monatlichen Entwaldungsrate um ein Prozent bereits einen Monat später zu einer Steigerung der Malaria-Fälle um durchschnittlich 6,3 Prozent führt.

Der Einfluss der Zerstörung des Regenwaldes auf das Malaria-Risiko variiere zwar von Bundesstaat zu Bundesstaat, schreibt die Forschungsgruppe in den „Proceedings“ der US-nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“). Allerdings legten die Ergebnisse nahe, dass die Abholzung mit einer Erhöhung der Malaria-Fälle einen Monat später im Zusammenhang stehe.

Die Tropenkrankheit wird durch einzellige Parasiten, Plasmodien, hervergerufen – diese werden durch den Stich von Mücken übertragen.  (Bild: Natur im Garten)
Die Tropenkrankheit wird durch einzellige Parasiten, Plasmodien, hervergerufen – diese werden durch den Stich von Mücken übertragen. 

Gute Bedingungen für Brutstätten nach Abholzung
Grund dafür dürfte sein, dass die in Brasilien hauptsächlich für die Übertragung von Malaria verantwortliche Mücke Nyssorhynchus darlingi nach der Abholzung günstigere Brutbedingungen vorfinde, berichtet das Team um Burton H. Singer von der University of Florida und Marcia C. Castro von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston.

Sie bevorzuge Bruthabitate mit sauberem und teilweise von der Sonne beschienenem Wasser, mit Wasservegetation, aber frei von sich zersetzenden organischen Stoffen. In naturbelassenen Wäldern, wo das Licht meist knapp ist, sind die Bedingungen nur selten gegeben. Am Rand von Holzeinschlaggebieten finden die Mücken die idealen Brutbedingungen hingegen häufig vor. Zudem ist dort die Wahrscheinlichkeit für einen Kontakt zwischen Menschen und Mücken höher.

Malaria kann unbehandelt tödlich enden
Malaria ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Der Erreger wird durch Mücken übertragen. Die Krankheit äußert sich zunächst durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Durchfall und kann unbehandelt tödlich enden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten 2022 schätzungsweise 249 Millionen Menschen in 85 Ländern der Welt an Malaria, 608.000 Menschen starben daran. Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Kinder unter fünf Jahren.

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