Jedes Jahr im November lassen sich weltweit Männer ihre Schnurrbärte wachsen – doch das Ganze ist mehr als nur ein modisches Statement. „Movember“ erinnert Männer daran, sich Zeit für ihre Gesundheit zu nehmen und offen über Probleme zu sprechen. Es ist kein Tabu, sondern eine Priorität, die Leben retten kann.
Jedes Jahr im November lassen sich weltweit Männer ihre Schnurrbärte wachsen – doch das Ganze ist mehr als nur ein modisches Statement.
Der Movember, eine Wortkombination aus „Moustache“ (Schnurrbart) und „November“, hat sich zu einer globalen Bewegung entwickelt, die sich für die Männergesundheit stark macht. Insbesondere geht es um die Aufklärung und Prävention von Krankheiten wie Prostatakrebs, Hodenkrebs und psychischen Erkrankungen. Die Aktion hat das Ziel, Männer dazu zu motivieren, über ihre Gesundheit nachzudenken und proaktiv etwas dafür zu tun.
Noch immer ein Tabu
In vielen Kulturen gilt es noch immer als Tabu für Männer, über körperliche und seelische Probleme zu sprechen oder gar ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Doch die Fakten sprechen eine klare Sprache: Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern, doch laut einer Spectra-Umfrage geht nur jeder zweite Österreicher zur Prostatakrebs-Untersuchung.
Angst vorm Arztbesuch
Ein häufiges Argument gegen den Arztbesuch ist die Angst, dass etwas Ernstes entdeckt wird. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Je länger man eine Krankheit unerkannt mit sich herumträgt, desto schlimmer kann sie werden. Ein frühzeitiger Arztbesuch gibt Klarheit und Sicherheit – und sollte tatsächlich ein Problem erkannt werden, sind die Chancen auf Heilung viel höher, wenn es früh entdeckt wird. „Wenn man den Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann man die Patienten noch heilen“, betont auch Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Höfner, Leiter der Abteilung Urologie am Ordensklinikum Linz.
Ohne operieren oder bestrahlen
„Wir möchten die Männer ermutigen, sich regelmäßig untersuchen zu lassen, um frühzeitig Krebsvorstufen oder -erkrankungen zu erkennen und somit die Heilungschancen zu erhöhen“, so der Primar. Es geht immer mehr in die Richtung Patienten aktiv zu überwachen. Bei der nicht so aggressiven Form des Prostatakrebses sind Mediziner inzwischen in der Lage, die betroffenen Männer über Jahre zu beobachten, ohne operieren oder bestrahlen zu müssen.
„Bei Früherkennung ist er sehr gut heilbar“
Beim Hodenkrebs sind die betroffenen Männer (zwischen 14 und 40 Jahren) deutlich jünger. Es ist eine der wenigen Krebsarten, bei der die Häufigkeit zunimmt. Obwohl es sich um einen aggressiven Tumor handelt, betont Höfner: „Bei Früherkennung ist er sehr gut heilbar. Ab dem 20. Lebensjahr sollte der Hoden regelmäßig abgetastet werden.“
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