Kritik an FPÖ

Ländle-Lehrer warnen vor Rechtsruck an den Schulen

Vorarlberg
22.10.2024 13:43

Die Personalvertretung der Pflichtschullehrer und die Pflichtschullehrer-Gewerkschaft fürchten, dass sich eine FPÖ-Regierungsbeteiligung negativ auf die Schulen in Vorarlberg auswirken könnte.

Stein des Anstoßes ist das Wahlprogramm der Vorarlberger Freiheitlichen, das aus Sicht der Lehrervertreter gleich mehrere kritische Punkte beinhaltet. So will die FPÖ etwa eine stärkere Fokussierung auf „Faktenwissen“ anstelle der Vermittlung „nebulöser Kompetenzen“. Diese Forderung stehe in krassem Widerspruch zu den aktuellen pädagogischen Ansätzen, welche ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten legen, um den Schülern zu ermöglichen, Wissen anzuwenden, Probleme zu lösen und kreativ zu denken.

Wie viel Aufklärung ist gut für die Kinder?
Anstoß nehmen die Lehrergewerkschafter auch an einem weiteren Satz im FPÖ-Programm. Darin steht wörtlich geschrieben: „Frühkindliche Sexualisierung hat in unseren Kindergärten und Schulen nichts verloren.“

Die Blauen lehnen eine Sexualerziehung in Kindergärten und Schulen grundsätzlich ab, unter anderem auch deshalb, um eine „Indoktrinierung mit Transgender-Ideologie“ zu verhindern. Dieser aus der Zeit gefallene Zugang könne zu einer Einschränkung der sexuellen Aufklärung und der freien Entfaltung der eigenen Sexualität führen, monieren die Lehrervertreter.

Empörung über Meldestelle für Lehrer 
Regelrecht empört ist die Interessensvertretung ob der FPÖ-Forderung nach einer „Meldestelle gegen politisierende Lehrer“ – eine solche würde an den Schulen ein „Klima der Angst“ erzeugen und die Lehrkräfte unter Generalverdacht stellen.

Die Vorsitzenden der Pflichtschullehrervertreter: Alexander Frick und Alexandra Loser. (Bild: Pflichtschullehrergewerkschaft)
Die Vorsitzenden der Pflichtschullehrervertreter: Alexander Frick und Alexandra Loser.

Ebenfalls abgelehnt wird der freiheitliche Ansatz, dass die Beherrschung der deutschen Sprache Voraussetzung für den Schuleintritt sein soll. „Dies könnte Kinder mit nichtdeutscher Sprachkenntnis benachteiligen und ihnen den Zugang zur Bildung erschweren“, heißt es dazu von der Personalvertretung der Pflichtschullehrer.

Zustimmung in Sachen administrativer Entlastung
Mit immerhin einem Punkt im Bildungsprogramm der FPÖ können sich die Lehrergewerkschafter anfreunden: „Positiv wird die Forderung nach einer administrativen Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer bewertet.“

Von der Vorarlberger FPÖ wünschen sich die Interessensvertreter nun, dass sie sich von den beanstandeten Punkten distanziert und den eingeschlagenen Weg zur Gemeinsamen Schule unterstützt.

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Vorarlberg-Krone
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